DWD-Bilanz für Juli: Sehr sonnig, zu heiß, zu trocken
DWD-Bilanz für Juli:Sehr sonnig, zu heiß, zu trocken
29.07.2022 | 17:36
|
Der Sommermonat Juli ist warm und trocken gewesen. Die Feuerwehren sind im Kampf gegen Waldbrände im Dauereinsatz. Wie ist die Lage in Europa?
Waldbrand im Dorf Reboredo, Vila Pouca de Aguiar, in Portugal.
Quelle: epa
Sehr sonnig, zu heiß und zu trocken: Das ist die Bilanz des Deutschen Wetterdienstes für den Juli 2022. Der Temperatur-Durchschnitt im zweiten Sommermonat des Jahres lag nach einer ersten Auswertung bei 19,2 Grad und damit 2,3 Grad über dem international gültigen Vergleichswert der Jahre 1961 bis 1990.
Selbst im Vergleich zur wärmeren Referenzperiode der Jahre 1991 bis 2020 betrug die Abweichung noch 0,9 Grad. "Dürre und Hitze waren die Grundlage für zahlreiche Feld- und Waldbrände", teilte der DWD mit.
Der Deutsche Wetterdienst auf Twitter:
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir sichert von Waldbränden betroffenen Bundesländern Unterstützung zu. Zudem soll in den "Umbau" deutscher Wälder investiert werden.
Trockenheit in Frankreich und Griechenland
In fast allen Gebieten des französischen Festlands ist es aktuell sehr trocken. Immer wieder brachen in den vergangenen Tagen Feuer aus, etwa in den südostfranzösischen Départements Ardèche und Hérault. Gleichzeitig wurden mehrere Menschen wegen des Verdachts auf Brandstiftung festgenommen.
Für Aufsehen sorgte die Festnahme eines freiwilligen Feuerwehrmanns, der gestand, in den vergangenen drei Jahren und auch in den vergangenen Monaten mehrere Brände in Südfrankreich entfacht zu haben.
In Griechenland bleibt die Waldbrandgefahr nach wochenlanger Trockenheit weiterhin hoch. Jeden Tag müssen die Feuerwehrleute zu Dutzenden neuen Brandherden ausrücken. Alle großen Feuer der vergangenen zehn Tage sind aber mittlerweile unter Kontrolle.
Die Feuerwehr stufte das Waldbrandrisiko in den meisten Regionen der Halbinsel Peloponnes, in Mittelgriechenland mit der Hauptstadt Athen sowie auf den Kykladeninseln und Inseln der östlichen Ägäis als "sehr hoch" ein. Dazu trägt das Wetter bei: Regen ist nicht in Sicht, die Temperaturen sollen am Wochenende bei 34 bis örtlich 39 Grad liegen.
Waldbrandgefahr in Italien weiter hoch
In vielen Teilen Italiens bleibt die Gefahr von Waldbränden hoch. Abermals wurden Feuer in Friaul-Julisch Venetien im Nordosten des Landes gemeldet, wo es den ganzen Monat über immer wieder Wald- und Buschbrände gab.
Zwei Löschflugzeuge, die in den vergangenen Tagen in den Waldbrandgebieten in Tschechien im Einsatz waren, steuerten am Freitag den Flughafen Triest an, um kurz darauf in umliegende Brandgebiete aufzubrechen. Nördlich von Triest unweit der Grenze zu Slowenien wurde eine Ortschaft evakuiert, weil sich ein Brand in Richtung von Wohngebieten ausgebreitet hat.
Kleinere Feuer in Spanien und Portugal
Nach den verheerenden Waldbränden der vergangenen Wochen hat die Feuerwehr in den Urlaubsländern Portugal und Spanien nun ruhigere Tage. Mancherorts brannte es noch immer auf der Iberischen Halbinsel. Kleinere Feuer wüteten am Freitag etwa in den Regionen Kastilien und León sowie Galicien im Westen und Nordwesten Spaniens.
In Spanien schreitet die Wüstenbildung durch Trockenheit, Hitze und Misswirtschaft voran. Andalusische Bauern stehen vor dem „Wasser-Kollaps“.28.07.2022 | 5:30 min
Mit einer Zerstörung von bisher insgesamt mehr als 220.000 Hektar Wald - etwa 85 Prozent der Fläche des Saarlandes - erlebt Spanien das schlimmste Waldbrand-Jahr der vergangenen Jahrzehnte. In Portugal bereitete ein Feuer den etwa 3.500 Bewohnern der Gemeinde Vila Pouca de Aguiar, rund 100 Kilometer nordöstlich von Porto, Sorgen.