Naturgefahrenportal des DWD: Was kann die Plattform?

FAQ

Warnung vor Hochwasser und Co.:DWD startet Naturgefahrenportal - Was es kann

|

In Folge des Klimawandels steigt die Gefahr für Extremwetter. Der Deutsche Wetterdienst hat deshalb ein Naturgefahrenportal freigeschaltet. Wie es funktioniert.

Gewitter nahe eines Windrades
Wo ziehen Gewitter auf? Das zeigt die neue Plattform des DWD an.
Quelle: dpa

Extremwetterereignisse infolge des Klimawandels wie etwa die Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 werden zunehmend zur Bedrohung. Eine neue Internetseite des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll die Bevölkerung in Deutschland künftig besser auf Naturgefahren und Extremwetterereignisse vorbereiten. Ein Überblick.

Welche Informationen stellt die Plattform bereit?

Das Naturgefahrenportal bündelt laut DWD Informationen, aktuelle Warnungen, wissenschaftliche Analysen, Einschätzungen zur Gefährdung und Handlungsempfehlungen auf einer Plattform.
Aktuell werden Warnungen zu Wettergefahren wie Gewitter, Starkregen oder Hitze, Hochwasserwarnungen für alle Bundesländer sowie Sturmflutwarnungen angezeigt. Push-Warnungen im Ernstfall werden etwa über das Modulare Warn-System (MoWaS) ausgesendet.
Özden Terli
"Mit neuen Extremwettern müssen wir leben", sagt ZDF-Meteorologe Özden Terli. Er erklärt, wie das mit dem Klimawandel zusammenhängt.17.12.2024 | 1:33 min

Wie nutze ich die Plattform?

Um die zweisprachige Website zu nutzen, ist keine Registrierung oder Anmeldung nötig. Laut DWD stellt das Portal Informationen sowie Warnungen in einem "einheitlichen und möglichst barrierefreien Format" bereit.
In einer interaktiven Karte werden etwa aktuelle Warnungen in vier Farbstufen angezeigt. Außerdem können über die Suchfunktion die Daten für bestimmte Orte innerhalb Deutschlands abgefragt werden.
Screenshot der Webseite des Naturgefahrenportals (NGP). Zu sehen ist der Ausschnitt einer Deutschland-Karte mit gelben und orangen Feldern.
An der Einfärbung der Karte lässt sich erkennen, ob eine Gefahrenmeldung für die ausgewählte Region vorliegt.
Quelle: dpa

Bundesdigitalminister Volker Wissing (parteilos) sagte beim Start des Portals:

Mit dem Naturgefahrenportal lässt sich präzise die Frage beantworten: Bin ich mit meinem Haus oder an der Stelle, an der ich mich befinde, gefährdet?

Volker Wissing, Digitalminister

Der DWD ist als Bundesbehörde dem Digitalministerium unterstellt. Zudem soll das Naturgefahrenportal praktische Tipps und Handlungsempfehlungen für die Lage vor, während und nach einer Naturgefahr geben.
Ein Thermometer, das 40 Grad anzeigt. Im Hintergrund ist die strahlende Sonne und ein blauer Himmel zu sehen.
2024 war mit einem Anstieg von 0,3 Grad im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. 01.04.2025 | 1:28 min

Gibt es das Naturgefahrenportal auch als App?

Aktuell ist laut DWD keine App geplant. "Wir wollten so schnell wie möglich mit dem Informationsangebot online gehen, deshalb haben wir uns gegen eine App entschieden", erklärte der Produktverantwortliche Bodo Erhardt.
Ergänzend zum Portal in der Web-Ansicht hätten Nutzer die Möglichkeit, einen Teil der Informationen über die DWD-App einzusehen, erklärte Minister Wissing.

ZDFheute-KlimaRadar
:Daten zum Klimawandel im Überblick

Der Klimawandel schreitet voran - abgeschwächt wird er, wenn wir weniger CO2 und andere Treibhausgase ausstoßen. Wichtige Daten zum Klimawandel im Überblick:
von Moritz Zajonz
Fünf Icons mit Fabrikschlot, Blitz, Thermometer vor Deutschland und Weltkarte, und einem Haus über Wellen. Im Hintergrund ein Braunkohlekraftwerk.
Grafiken

Woher kommen die Daten für das Portal?

Neben den meteorologischen Informationen des DWD fließen die Daten verschiedener Fachbehörden auf Bundes- und Landesebene in das Portal ein.
Darunter:
  • Wettergefahren-Meldungen des DWD (wie etwa Gewitter, Starkregen oder Hitze)
  • Hochwasserwarnungen aller Bundesländer über das länderübergreifende Hochwasserportal
  • Sturmflutwarnungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie
  • Bevölkerungsschutz-Warnungen der verschiedenen Katastrophenschutzbehörden über das Warn-System des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
3D-Grafik, Globus, Starkregen, Katja Horneffer
Seit Beginn der Industrialisierung haben sich die oberflächennahen Luftschichten der Erde deutlich erwärmt. Katja Horneffer erklärt, warum sich Europa am stärksten erhitzt.26.09.2024 | 0:55 min
Außerdem haben sich bisher zehn Bundesländer in einem Abkommen darauf geeinigt, den DWD mit Daten zu beliefern, die sie vor Ort erheben. Berlin, Brandenburg und Bayern sind nicht dabei. Rheinland-Pfalz und Thüringen bereiten laut Umweltministerium des Saarlandes ihren Beitritt vor.

Nachrichten | Panorama
:Wo das Wetter noch extremer wird

Die Klimakrise ist längst in Deutschland angekommen. Wo Starkregen, Trockenheit und Hitze bereits jetzt ein Problem sind und wo es sich in Zukunft noch weiter verschärft.
Auf der Illustration ist eine Deutschland-Karte zu sehen. Sie ist zweigeteilt, einmal mit extrem viel Niederschlag und Gewitterwolken und einmal trocken mit extremer Hitze.
Quelle: dpa

Mehr zu Klimawandel und Unwetter