Wieder zu warm, aber keine Hitzerekorde, und häufiger Starkregen als üblich - teils mit katastrophalen Folgen: Das ist die vorläufige Bilanz des Deutschen Wetterdienstes für 2021.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 9,1 Grad hat das Jahr 2021 um 0,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 gelegen. Damit war 2021 das elfte zu warme Jahr in Folge, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) an diesem Donnerstag in seiner Jahresbilanz berichtete.
Starkregen prägt Wetterjahr 2021
Nach der vorläufigen Auswertung der Messstationen war das Wetter im Jahr 2021 insgesamt recht durchschnittlich. Es habe aber auch "außergewöhnliche Wetterereignisse mit katastrophalen Folgen" gegeben wie die Flut in Westdeutschland.
Prägend für 2021 waren diesmal nicht Hitzewellen oder Temperaturrekorde, sondern Extremwetter in Form von Starkregen. Fast überall im Land habe es 2021 ausreichend Niederschlag gegeben, so dass sich die Wälder etwas erholen konnten, sagte DWD-Klimavorstand Tobias Fuchs.
Nur 2018 gab es öfter Starkregen
Seit 2001 erfasst der DWD Starkregen in seiner Bilanz als eigene Kategorie. Das Jahr 2021 hat danach die zweitmeisten Starkregen-Ereignisse seit dieser Zeitspanne zu verzeichnen. Nur im Jahr 2018 kam es häufiger zu Starkregen.
Die Folgen des Extremwetters waren damals jedoch nicht so verheerend wie in diesem Jahr. Allein im Ahrtal in Rheinland-Pfalz kamen 134 Menschen bei der Flutkatastrophe im Juli ums Leben, Tausende Gebäude und ein großer Teil der Infrastruktur in den Hochwassergebieten wurden zerstört. Großflächiger Dauerregen und starke Niederschläge hatten die Katastrophe ausgelöst.
DWD: Erleben Folgen des Klimawandels live
"Wir wissen, dass der Klimawandel dazu bereits beigetragen hat", sagte Tobias Fuchs vom DWD. "Das zeigt: Wir erleben die Folgen des Klimawandels live." Wetterextreme könnten jeden treffen.
Die vorläufige Jahresbilanz des DWD beruht auf ersten Auswertungen der Ergebnisse von rund 2.000 Messstationen.
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