Geschirrspüler, Waschmaschinen, Kühlschränke und Fernseher: Ab März gelten neue Energielabels für Elektrogeräte. Worauf Verbraucher achten sollten - ein Überblick.
Vom 1. März an gibt es für bestimmte Elektrogeräte neue Energielabels. Es wird neue Einteilungen geben. Nach wie vor sollen die EU-Energieeffizienzlabels anzeigen, wie sparsam die Haushaltshelfer sind. Klassifizierungen wie A++ oder A+++ werden bei Geschirrspülern, Waschmaschinen, Kühl- und Gefriergeräten, Fernsehern und Monitoren durch verständlichere Klassifizierungen ersetzt - dennoch gibt es genug Gründe, genau hinzusehen:
Was ändert sich für Verbraucher?
Die europäische Verbraucherorganisation Beuc begrüßt die Neuerung, weil Kunden von einer klareren und verlässlicheren Kennzeichnung profitierten:
Ihren Angaben zufolge haben sich zuletzt in den unteren alten Klassen keine Geräte mehr befunden, so dass ein Kühlschrank der Klasse A+ de facto einer der ineffizientesten auf dem Markt gewesen sei.
Die Verbraucherschützer weisen zudem darauf hin, dass es künftig sowohl alte als auch neue Kennzeichen geben wird, weil die neuen Regeln zunächst nicht für alle Produkte gelten. Sie empfehlen, im Zweifel nur auf neue Labels zu achten, da diese genauer seien.
Welche neuen Kennzeichnungen werden eingeführt und warum?
Die bisherige Skala bleibt bestehen, die Kategorien bekommen aber andere Namen - nun von A bis G.
Die EU-Kommission begründet die Reform damit, dass immer mehr energieeffiziente Produkte entwickelt würden, der Unterschied zwischen den Klassen A++ und A+++ für Verbraucher aber weniger ersichtlich sei. Das sieht der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) ähnlich: Es sei kaum noch möglich gewesen einzuschätzen, welche Typen wirklich effizienter sind.
Was bedeuten die neuen Effizienzklassen?
Am grundlegenden Prinzip ändert sich nichts: Weiterhin soll es eine Farbskala von Dunkelgrün (sehr gut) bis Rot (sehr schlecht) geben, die eine schnelle Orientierung ermöglicht, wie energieeffizient ein Produkt ist. Je nach Produktkategorie gibt es unterschiedliche Berechnungsgrundlagen. Bei Kühlschränken bemisst sich die Effizienz etwa daran, wie viel hineinpasst und ob sie ein Gefrierfach haben. Aber auch der Reparaturaufwand fließt mit ein.
[Weitere Informationen zu den neuen Energielabels hat das Bundeswirtschaftsministerium auf der Seite www.deutschland-machts-effizient.de zusammengestellt].
Spülmaschinen müssen in 100 Spülgängen zeigen, wie energiesparend sie sind. "Was nicht gut ist, ist, dass der Verbrauch sich nur auf das Sparprogramm bezieht", kritisiert Julia Witt von der Stiftung Warentest im ZDF. "Das heißt, wenn ich ein anderes Programm benutze, zum Beispiel das schnelle Programm, dann habe ich überhaupt keine Vorstellung, wie viel Wasser oder Strom wirklich verbraucht wird."
Können Verbraucher die neuen Klassen eins zu eins umrechnen?
Nein. Umrechnen kann man die Kategorien nicht einfach. Bisherige A+++-Geräte kommen unter anderem in Kategorie C. Die meisten Geräte der Spitzenklasse kommen in D und einige schaffen sogar nur E, heißt es beim vzbv. Die neue Klasse A soll zunächst ganz leer bleiben, damit Hersteller einen Ansporn zur Innovation haben.
Um welche Geräte geht es?
Konkret geht es zunächst um fünf Produktgruppen:
- Kühlgeräte
- Geschirrspüler
- Waschmaschinen
- Elektronische Displays
- Leuchtmittel
Glühbirnen und andere Lichtquellen werden erst vom 1. September an neu ausgezeichnet. Die Verbraucherschützer von Beuc kritisieren, dass die neuen Bezeichnungen für viele Geräte noch später kommen. Boiler und Heizgeräte etwa würden erst 2025 mit den dann nicht mehr ganz so neuen Kennzeichen versehen.
Welche Pflichten hat der Handel?
Ab März müssen die neuen Kennzeichnungen grundsätzlich innerhalb von 14 Werktagen physisch angebracht und auch im Internet ausgezeichnet werden. "Der Aufwand für neue Energielabels lohnt sich auf jeden Fall", so Julia Witt. "Die Gerätehersteller wollen natürlich sehr gerne wieder in die beliebte A-Klasse, das verkauft sich gut. Das heißt, die Geräte werden wieder sparsamer und davon können natürlich die Verbraucher*innen profitieren, aber auch die Umwelt."