SpaceX und Twitter: Die Macht und Ambitionen des Elon Musk

    SpaceX und Twitter:Die Macht und Ambitionen des Elon Musk

    von Susanne Lingemann
    |

    Die Menschheit vor dem Aussterben retten, Krieg schlichten: Elon Musk, der reichste Mann der Welt, versucht das Weltgeschehen zu lenken. Ist solche Machtkonzentration gefährlich?

    Elon Musk
    Elon Musk will die Welt verändern. Darum nennen ihn viele Fans auf der ganzen Welt Visionär oder Genie. Doch neben der Begeisterung gibt es auch Kritik.
    Quelle: Reuters

    Der Mythos Elon Musk - ein "Wunderkind", das schon als 12-jähriger ein eigenes Computerspiel verkauft, der 1990 sein PhD-Studium an der Standford University hinwirft, um Start Ups zu gründen und zum reichsten Menschen der Erde wird. Sein Denken ist geprägt von Superhelden in der Science-Fiction Literatur, die er als Kind in Südafrika verschlingt.

    Musk besorgt über das Ende der Welt

    Und wie die Superhelden seiner Comics macht Musk sich Sorgen über das Ende der Welt - nicht nur über die reale Katastrophe des Klimawandels, sondern auch über existenzielle Risiken, einschließlich des Aussterbens der Menschheit.
    "Ich bin ein utopischer Anarchist" hat sich Musk selbst beschrieben. Sein Raumfahrtunternehmen SpaceX will die Menschheit als raumfahrende Zivilisation zwischen den Sternen ansiedeln: Tech-Milliardäre als neue Superhelden und Retter der Menschheit? "Muskism" - das ist ein Kapitalismus, der weniger von Gewinnen getrieben ist als von Science-Fiction Fantasien.
    Ein Superman ist Musk zunächst für die Ukraine, als er bereits Ende Februar seinen Starlink-Satelliten-Dienst für das Land öffnete, eine Internetversorgung garantiert. Für das ukrainische Militär ist Starlink das zentrale Kommunikationssystem, eng mit den militärischen Erfolgen verbunden.
    Seitenprofil von Elon Musk
    Sollte der reichste Mann der Welt einen Krieg mitentscheiden?09.08.2022 | 8:42 min

    Kehrtwende: Musk will Starlink doch weiter finanzieren

    Doch dann wird der 51-jährige zum Buh-Mann. Er verkündete, er könne die Ukraine nicht auf unbestimmte Zeit bedienen und versucht sich dann noch als Friedensstifter: Putin solle die Krim behalten und im Südosten sollten die Bürger in einem Referendum abstimmen. Und dann schaltet er kurzfristig Starlink über umkämpften Gebieten ab.
    Am 22. Oktober vollzieht der Tesla- und SpaceX-Chef dann auf Twitter eine Volte: "Zur Hölle damit… Obwohl Starlink immer noch Geld verliert (...) werden wir die ukrainische Regierung weiter kostenlos unterstützen."
    Tweet von Elon Musk
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen

    USA könnten Musk-Deals auf nationale Sicherheit prüfen

    Der Vorfall macht klar: Wer das Internet regiert, kann den Gang der Geschichte verändern, hat eine große Verantwortung, viel Macht. Laut Mitteilung des Nachrichtendienstes Bloomberg hinterfragen jetzt auch US-Politiker, ob ein Privatmann Herrscher über kritische Infrastruktur sein darf.
    So soll die Biden-Administration darüber beraten, ob der Betrieb von Starlink und andere Geschäftsvorhaben von Musk nationalen Sicherheitsprüfungen unterzogen werden sollen. Gegenüber dem ZDF stellt Dan Yves, Analyst bei Weebush, fest:

    Musk macht in der Ukraine Verluste, doch letztendlich profitiert Musk, weil es die Bedeutung und Stabilität von Starlink unter Beweis stellt.

    Dan Yves, Analyst

    Kritik an Elon Musks Twitter-Plänen

    Reuters berichtet am Freitag, dass Starlink seine Satelliten jetzt auch im Iran freischalten wird, nachdem US-Außenminister Blinken in einem Tweet versprach "die Freiheit des Internets und den freien Informationsfluss" für die Iraner zu fördern.
    Auch das Übernahmeangebot von Twitter gerät ins Kreuzfeuer. Es könnte sogar noch vor dem Verkauf nächsten Freitag vereitelt werden, wenn die Biden-Administration interveniert. Denn Musk finanziert den 44-Milliarden-Dollar-Deal mit Geldern aus Saudi Arabien und Katar.
    Als Eigentümer von Twitter hätte Musk das größte Megafon auf der wichtigsten Meinungsplattform, könnte die Welt in eine dystopische Zukunft lenken. Er will er alle gesperrten Twitter Konten - darunter auch die von Donald Trump und anderen rechtsradikalen Kulturkämpfern wieder freischalten.
    Kurzum: Die Einschränkung von Hassrede, Verteilung von Lügen und giftigen Desinformationen aufheben. Musks Vorstellung von uneingeschränkter Redefreiheit könnte Demokratien weiter aushöhlen.

    Mehr über Elon Musk

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine