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Empire State Building : Klimaneutral bis in den 102. Stock

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In New York City entstehen mehr als zwei Drittel der CO2-Emissionen durch Gebäude. Ein Pilotprojekt im Empire State Building zeigt, wie sich das ändern könnte.

Blick auf das Empire State Building in New York City
Das Empire State Building gehört zu den berühmtesten Gebäuden in New York City.
Quelle: Lara Jäkel

6.514 modernisierte Fenster, 1.200 ausgetauschte Leuchten, 68 nachgerüstete Fahrstühle - das Empire State Building in New York hat eine beispiellose Renovierung hinter sich. Dadurch sind die CO2-Emissionen des berühmten Gebäudes innerhalb von zehn Jahren um mehr als 50 Prozent gesunken.

Bis 2030, so das Ziel der Eigentümerfirma, soll der Betrieb vollständig klimaneutral laufen. "Wir wollen zeigen, dass das schon jetzt technisch möglich ist - und sogar eine lohnende Investition", sagt Dana Schneider, die als Abteilungsleiterin für Energie und Nachhaltigkeit beim Empire State Realty Trust den Umbauprozess maßgeblich mitgestaltet hat.

Umfassende Renovierung seit Ende der 2000er

Dafür ist das mehr als 90 Jahre alte Gebäude seit Ende der 2000er Jahre geradezu auf den Kopf gestellt worden: Jedes einzelne der Tausenden Fenster und die gesamte Heizungsanlage wurden isoliert, die Fahrstühle bis in den 102. Stock erhielten regenerative Bremsen, die während der Fahrt Energie zurückgewinnen, das Kühlsystem und das Gebäudemanagement wurden mit neuester Technik ausgestattet und Hunderte Glühbirnen durch LED-Leuchten ausgetauscht.

Aufzüge im Empire State Building in New York City
Die Fahrstühle im Empire State Building gewinnen während der Fahrt Energie zurück. Möglich wird das durch regenerative Bremsen, die Teil der Renovierung waren.
Quelle: Lara Jäkel

Dabei sei besonders darauf geachtet worden, möglichst viele der originalen Teile wiederzuverwenden, sagt Schneider. So seien etwa die Fensterscheiben und -rahmen sowie die Kühlanlage fast vollständig erhalten geblieben und innerhalb des Gebäudes restauriert worden, um Transportkosten zu sparen.

Nachhaltigkeit dreht sich um mehr als nur Emissionen.
Dana Schneider, Abteilungsleiterin für Energie und Nachhaltigkeit beim Empire State Realty Trust

Es sei ebenso wichtig, auch das sogenannte "gebundene CO2" mit einzurechnen, das bei der Herstellung von alten Gebäudeteilen und Maschinen entstanden ist.

Vorbild für andere Gebäude

Damit auch andere Immobilienbesitzer von den Erfahrungen des Umbaus profitieren können, hat das Team des Empire State Buildings gemeinsam mit drei Projektpartnern ein Strategiepapier mit getesteten Maßnahmen und neuen Ideen veröffentlicht. "Wenn wir hier einen Weg zur Klimaneutralität finden, wird es überall anders leichter werden", sagt Schneider.

Das "Empire Building Playbook" ist im Rahmen einer Initiative des Bundesstaats New York entstanden, die Pilotprojekte für klimafreundlichere Gebäude mit insgesamt 50 Millionen Dollar (rund 48 Millionen Dollar) unterstützt. Zudem verpflichtet der Bundesstaat Immobilienbesitzer gesetzlich, die Emissionswerte ihrer Gebäude schrittweise zu senken.

Gebäude verursachen viel CO2

Wie wichtig solche Impulse für den Klimaschutz sind, zeigt ein Bericht der Vereinten Nationen: Mehr als ein Drittel der weltweiten CO2-Emmission entstand 2020 beim Bau und durch den Betrieb von Gebäuden. In einer Stadt wie New York sind es gar mehr als 70 Prozent.

Doch Pilotprojekte wie das Empire State Building können nur der Anfang sein, resümiert der UN-Bericht: Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen alle bestehenden und neuen Gebäude bis spätestens 2050 über die gesamte Lebensdauer klimaneutral werden.

Nicht nur nachhaltig, sondern auch rentabel

Wem die ökologischen Vorteile noch nicht genug sind, sagt Schneider, den überzeuge spätestens der Blick auf die Rendite der Investitionen: Etwa 13 Millionen Dollar (12,5 Millionen Euro) habe die Renovierung bisher gekostet, gleichzeitig würden durch den niedrigeren Energieverbrauch aber jedes Jahr 4,4 Millionen Dollar (rund 4,2 Millionen Euro) eingespart.

Einen so schnellen Rückgewinn gibt es bei keiner anderen Investition.
Dana Schneider

Auch kleinere Gebäude könnten von einem klimafreundlichen Umbau profitieren: "Vieles von dem, was wir in riesigem Ausmaß im Empire State Building umsetzen, gilt auch für zu Hause", sagt Schneider. Neben kleinen Gewohnheiten, wie etwa Geräte vom Strom zu trennen, wenn sie nicht gebraucht werden, lohnten sich etwa Investitionen in Solarzellen, eine Wärmepumpe oder eine bessere Isolierung von Türen und Fenstern.

Weltkarte mit dem CO2-Ausstoß der Länder vor einer Windkraftanlage und einem Kohlekraftwerk
Grafiken

ZDFheute-KlimaRadar - Daten zum Klimawandel im Überblick 

Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.

von Moritz Zajonz
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