Was bei einer Erkältung hilft: Symptome, Tipps, Hausmittel

    Symptome, Tipps und Hausmittel:Was bei einer Erkältung hilft

    von Corinna Klee
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    Erkältungen und andere Atemwegsinfekte sind derzeit stark verbreitet. Was hilft bei Husten und Schnupfen? Was hilft am besten gegen eine Erkältung? Ein Experte gibt Tipps.

    Symbolbild: Eine junge Frau sitzt auf dem Bett in eine Decke gehüllt und schnäuzt sich die Nase
    Die Dauer einer Erkältung mit Inkubationszeit und Abklingen der Symptome liegt im Schnitt bei sieben bis zehn Tagen. (Symbolbild)
    Quelle: imago

    Die klassische Erkältung kommt mit den üblichen Verdächtigen: Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Erwachsene erwischt es zwischen zwei und vier Mal pro Jahr, Kinder sogar sechs bis zehn Mal, weil ihr Immunsystem erst trainiert werden muss.
    Ursache sind Erkältungsviren, die über die Atemwege aufgenommen werden und sich dort vermehren. Vor allem in der kalten Jahreszeit, also in Herbst und Winter, haben sie leichtes Spiel, denn aufgrund warmer Heizungsluft und Kälte trocknen Schleimhäute schneller aus. Viren können besser in den Körper eindringen.
    Rund um das Thema Erkältungen existieren allerlei Mythen, etwa: Eine Erkältung kommt, bleibt und geht drei Tage. Am diesem Mythos ist durchaus etwas dran. Die Dauer einer Erkältung mit Inkubationszeit und Abklingen der Symptome liegt im Schnitt bei sieben bis zehn Tagen.
    Erkältungsmythen im Check
    Zum Thema Erkältung kursieren zahlreiche Mythen. Welche sind wahr, welche schlicht falsch?‎21.10.2022 | 5:20 min

    Fieber und Co.: Wann ein Arzt aufgesucht werden sollte

    Auch bei einer einfachen Erkältung sollte man zu Hause bleiben, um andere nicht anzustecken. Dr. Marcus Thomé, Chefarzt für Infektionsdiagnostik und Mikrobiologie am Klinikum Kassel erklärt:

    Der Körper ist geschwächt und benötigt jetzt mehr Schlaf und längere Erholungsphasen, um die Infektion zu bewältigen.

    Marcus Thomé

    Kommen zu den klassischen Erkältungsbeschwerden weitere Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen oder Schmerzen im Brustbereich dazu, sollte man zum Arzt gehen.

    Symptome: Erkältung, Grippe oder Corona?

    In einer Infografik werden die Symptome einer Erkältung, einer Grippe-Erkrankung und von Covid-19 gegenübergestellt.
    Quelle: ZDF

    Erkältung vorbeugen? Worauf es ankommt

    Erkältungen lassen sich nicht immer verhindern, aber man kann durchaus vorbeugen. Marcus Thomé rät:

    Das Immunsystem lässt sich durch regelmäßige sportliche Aktivitäten und eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse stärken. Auch der positive Effekt des Saunierens ist nachgewiesen.

    Marcus Thomé, Virologe

    Haut und Schleimhäute sind an der Immunabwehr beteiligt und die ersten Barrieren, die sich Krankheitserregern in den Weg stellen. Deswegen sollte man sie im Winter vor Kälte schützen. Da helfe das Tragen eines Schals bei sehr kalter Außenluft oder eines Mundschutzes, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, erklärt der Virologe.

    Das Lutschen eines zuckerfreien Bonbons fördert die Speichelsekretion und sorgt dafür, dass die Schleimhäute bei einem Winterspaziergang ausreichend befeuchtet sind.

    Marcus Thomé, Virologe

    Fünf Tipps bei Erkältungen

    Darüber hinaus hat der Mediziner weitere Tipps:
    1. Ausreichend trinken, vor allem Wasser und Tee. Wer stark schwitzt, kann Elektrolyte zuführen.
    2. Inhalieren hat einen positiven Effekt: Schleimhäute werden befeuchtet, zäher Schleim besser abgehustet.
    3. Inhalieren mit Salzen fördert die Sekretproduktion. Das senkt die Viruslast in den Atemwegen. Zudem wirkt Salz antibakteriell.
    4. Wadenwickel helfen bei Fieber. Sie sind eine sinnvolle Maßnahme, bevor man zu fiebersenkenden Mitteln greift.
    5. Bewegung an der frischen Luft fördert die Genesung und reduziert Muskelbeschwerden, eine häufige Begleiterscheinung bei Erkältung.

    Von Hausmitteln bis zur Hausapotheke

    Viele schwören auf Hausmittel wie heiße Zitrone, Quarkwickel, Erkältungsbad oder Omas Hühnersuppe, andere greifen zur Hausapotheke. In vielen Fällen klingen die Symptome auch ohne Behandlung ab.
    Überflüssig sind Hustensaft, abschwellende Nasentropfen - schleimlösende und fiebersenkende Medikamente aber nicht.

    Viele Mittel helfen, die Erkältungssymptome zu lindern und in der Nacht gut zu schlafen. Die Krankheitsdauer wird dadurch allerdings nicht verkürzt.

    Marcus Thomé, Virologe

    Was bei Erkältungen nicht hilft sind Antibiotika. Mit ihnen werden bakterielle Infektionen behandelt. Eine Erkältung wird jedoch durch Viren ausgelöst. Hier sind Antibiotika wirkungslos. Der Infektionsdiagnostiker warnt in diesem Zusammenhang vor zunehmenden Resistenzen, die auch auf die unnötige Verordnung und Einnahme von Antibiotika zurückzuführen sind.

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