Europa sendet ein Signal der Solidarität: Favorit Ukraine gewinnt mit dem "Kalush Orchestra" den Eurovision Song Contest. Für Deutschland ist der Abend wieder einmal ein Reinfall.
Sehen Sie hier die ukrainische Band "Kalush Orchestra" im ersten ESC-Halbfinale.
Am Ende ist es keine Überraschung: Bereits im Vorfeld galt die Ukraine als großer Favorit und mit dem folkloristischen Pop- und Rap-Song "Stefania" gewinnt die ukrainische Band "Kalush Orchestra" dann auch den Eurovision Song Contest. Die Band kann sich gegen Großbritannien (Platz 2), Spanien (Platz 3), Schweden (Platz 4) und Serbien (Platz 5) durchsetzen.
Der Song, der unter anderem auf eine wilde Flöteneinlage setzt, kann die Expertenjurys, vor allem aber das Publikum überzeugen. Obwohl politische Botschaften beim ESC eigentlich verboten sind, fordert die Band auf der Bühne Hilfe für die Ukraine, unter anderem für die Stadt Mariupol.
"Kalush Orchstra" holt den dritten Sieg für die Ukraine nach 2004 (Ruslana: "Wild dances") und 2016 (Jamala: "1944"). Das bisher einmal beim ESC erfolgreiche Russland (Dima Bilan, 2008) war Ende Februar aufgrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine vom Wettbewerb in Turin ausgeschlossen worden.
Deutschland landet auf dem letzten Platz
Die gesamte, rund vierstündige Show ist geprägt von Solidaritätsbekundungen in Richtung Ukraine. Gleich zu Beginn rocken Musiker den Song "Give peace a chance", Künstler anderer Länder schwenken blau-gelbe Fahnen und während der Punktevergabe unterstützen immer wieder Sprecher der Jurys die Ukraine.
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Auch der deutsche Sänger Malik Harris gönnt der Ukraine den Sieg. "Wir stehen an der Seite der Ukraine", sagt er im ZDF-Interview. Harris startet als Dreizehnter, spielt Klavier, Gitarre und rappt, kann aber mit seiner poppigen Ballade "Rockstars" nicht überzeugen. Er landet auf dem letzten Platz. Von den Jurys bekommt er keinen einzigen Punkt, von den Zuschauern nur sechs.
Interview- Malik Harris: "Stehen an Seite der Ukraine"
Malik Harris ist 24 und vertritt Deutschland beim ESC. Im ZDF-Interview spricht er über seinen Song, den ESC-Favoriten Ukraine und die Angst vorm letzten Platz.
Vorjahressieger Måneskin tritt live auf
Damit setzt sich die Serie schlechter Platzierungen für Deutschland fort. Im vergangenen Jahr landete der deutsche Sänger Jendrik auf dem vorletzten Platz. Auch die Sisters kamen 2019 nicht über den vorletzten Platz hinaus. Beide Songs bekamen seinerzeit keinen einzigen Punkt von den Zuschauern.
Der ESC fand in diesem Jahr in Turin statt, nachdem die italienische Rockband "Måneskin" im vergangenen Jahr gewonnen hatte. Måneskin traten während des Finales ebenso auf wie die erste italienische ESC-Siegerin Giglio Cinquetti. Sie sang ihren Siegersong aus dem Jahr 1964 "Non ho l'eta".
Deutschland beim ESC in den vergangenen Jahren: