Die Affenpocken haben sich weltweit rasant verbreitet - die WHO rief am Wochenende die höchste Alarmstufe aus. Nun hat die EU-Kommission den Impfstoff Imvanex zugelassen.
Die EU-Kommission hat den Impfstoff Imvanex gegen Affenpocken zugelassen. Wie ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte, folgte die Behörde am Montag einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde und genehmigte das Präparat des Unternehmens Bavarian Nordic zum Schutz von Erwachsenen gegen die Affenpocken.
Zuvor hatte Bavarian Nordic die Entscheidung öffentlich gemacht.
Bislang nur zum Schutz gegen Menschenpocken
Bislang war der Impfstoff auf EU-Ebene nur zum Schutz von Erwachsenen gegen Menschenpocken zugelassen. Deutschland und einige andere Länder hatten jedoch bereits nationale Ausnahmeregelungen für den Einsatz gegen Affenpocken gewährt.
Die aktuelle Entscheidung gilt nun für alle 27 EU-Staaten sowie für Island, Liechtenstein und Norwegen. Bereits am Freitag hatte sich die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in Den Haag dafür ausgesprochen, die Zulassung auf Affenpocken auszuweiten. In der Regel folgt die EU-Kommission diesen Entscheidungen.
Die ständige Impfkommission empfiehlt den Risikogruppen, sich gegen die Viruserkrankung impfen zu lassen.
Die EU hatte zuletzt bereits zwei Verträge über insgesamt 163.620 Dosen des Impfstoffs von Bavarian Nordic abgeschlossen. In den USA ist das Präparat unter dem Namen Jynneos zugelassen.
2.352 Affenpockenfälle in Deutschland
Das Robert Koch-Institut (RKI) schreibt:
Nach RKI-Angaben vom Montag sind in Deutschland 2.352 Affenpockenfälle registriert.
Eine Impfung gegen Affenpocken empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Ein erhöhtes Infektionsrisiko sieht sie bei Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben.
- Wie sich die Affenpocken verbreiten
Der Affenpocken-Ausbruch in Europa hat Angst vor einer neuen Pandemie entfacht. Die WHO berät sich in einem Notfallausschuss. So schätzen Experten aktuell die Gefahr des Virus ein.