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Waldbrände und Dürre : Europa leidet unter extremer Hitze

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Weite Teile Europas leiden unter extremer Hitze. In Spanien und Frankreich wüten Waldbrände, in Italien fordern manche Regionen wegen der Dürre die Ausrufung des Notstandes.

Löschflugzeug bekämpft Waldbrand bei San Martin de Unx, Spanien
Löschflugzeug im Einsatz gegen einen Waldbrand bei San Martin de Unx, Spanien
Quelle: ap

Weite Teile Europas ächzen unter einer außergewöhnlich frühen Hitzewelle. In Frankreich wurden mehrere Temperaturrekorde gebrochen. In Spanien zerstörten Waldbrände bereits tausende Hektar Wald, auch nahe Berlin und in Frankreich gab es Waldbrände.

In Italien fordern einige Regionen im Norden von der Regierung in Rom bereits die Ausrufung des Notstandes. Die Situation in den einzelnen Ländern:

Spanien: Waldbrand auf 25.000 Hektar

Die Spanier konnten am Sonntag erstmals wieder etwas aufatmen. Die Temperaturen fielen nach einer ungewöhnlich heftigen tagelangen Hitzewelle in vielen Landesteilen wieder auf unter 40 Grad, in manchen Gegenden sogar unter 30 Grad. So wurden etwa in Saragossa nur noch 34 Grad erwartet nach bis zu 42 Grad am Vortag. Auch auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca war es mit rund 30 Grad in den Küstenregionen wieder erträglicher.

Die in den vergangenen Tagen ausgebrochenen Waldbrände wüteten aber zum Teil noch weiter. Feuerwehrleute kämpfen in mehreren spanischen Regionen dagegen an. Am schlimmsten ist die Lage in der Provinz Zamora im Nordwesten des Landes, wo die Flammen mehr als 25.000 Hektar erfassten, wie die Behörden mitteilten.

Wegen des Brandes, der in der Sierra de la Culebra ausbrach, wurden mindestens zehn Dörfer geräumt. Die mehr als 500 Einsatzkräfte wurden in dem dünn besiedelten Gebiet von Löschflugzeugen und Hubschraubern unterstützt. In Zamora sowie in Navarra und Lleida unterstützten Soldaten die Löscheinsätze.

Wasserknappheit in Italien und Waldbrände in Spanien: In Europa dauert die Hitzeperiode weiter an. Die UNO sieht in der Hitzewelle eine Folge des menschengemachten Klimawandels.

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Italien: Schlimmste Dürre seit 70 Jahren

In Italien spitzt sich die Lage wegen der anhaltenden Dürre weiter zu. Einige Regionen im Norden fordern von der Regierung in Rom bereits die Ausrufung des Notstandes. Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli sagte am Wochenende laut Nachrichtenagentur Ansa:

Ich glaube, es ist unvermeidlich, einen Krisenzustand zu verhängen wegen der Trockenheit.
Stefano Patuanelli, Landwirtschaftsminister Italien

In dieser Woche ist ein Spitzentreffen der Regionen und der Regierung in Rom geplant.

In diversen Gegenden des Mittelmeerlandes hat es seit rund vier Monaten nicht mehr geregnet, der Fluss Po weist den niedrigsten Pegelstand seit 70 Jahren auf. Die Wasserknappheit gefährdet etwa in den Regionen Piemont, Lombardei und Emilia-Romagna etliche Ernten.

Vielerorts sind die Wasserspeicher leer und kommen Tanklaster zum Einsatz, in einigen Gemeinden darf Wasser nur zum Trinken oder für andere wichtige Bereiche des Alltags verwendet werden. Im Piemont geht man davon aus, dass Anfang Juli viele Ernten zerstört sein dürften, wenn bis dahin keine Sondermaßnahmen erfolgen.

Monatelang hat es zu wenig geregnet in Norditalien. Der Wasserstand des Flusses Po ist viel zu niedrig. Das wird auch für Landwirte zum Problem.

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Frankreich: Neue Temperatur-Rekorde

In Frankreich sprach der Wetterdienst Météo France von der frühesten Hitzewelle seit 1947. In elf Gebieten wurden demnach neue Temperatur-Rekorde für den Monat Juni aufgestellt. Im südwestfranzösischen Biarritz wurde mit 42,9 Grad der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen.

Landesweit wurden zahlreiche Festivals, Sport- und Kulturveranstaltungen abgesagt. In Bordeaux erließen die Museen Besuchern bei Temperaturen von 40 Grad den Eintrittspreis. In der südfranzösischen Region Var lösten Artillerieübungen der Armee einen Waldbrand aus, rund 600 Hektar Land gingen in Flammen auf. Munitionsbelastung behinderte die Löscharbeiten.

Der Waldbrand im brandenburgischen Treuenbrietzen ist wieder aufgeflammt und hat sich auf über Hundert Hektar ausgeweitet. Der Landrat hat den Katastrophenfall ausgerufen.

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Deutschland: 36,4 Grad am Oberrhein 

In Deutschland wurde laut Deutschem Wetterdienst am Samstag in Waghäusel-Kirrlach am Oberrhein der Spitzenwert von 36,4 Grad gemessen. In einem breiten Streifen von Südwestdeutschland bis nach Ostsachsen wurden laut DWD am Samstag Werte um die 35 Grad gemessen.

Mit Ausnahme der Küstenregionen und höhergelegener Gebiete sowie im Südosten Bayerns stiegen die Temperaturen im Tagesverlauf jeweils deutlich über die 30-Grad-Marke. Nahe der Kleinstadt Treuenbrietzen in Brandenburg breitet sich ein Waldbrand derzeit schnell aus. Auf Anweisung der Behörden wurden bereits Ortsteile evakuiert.

Zahl der Unwetterkatastrophen in 50 Jahren verfünffacht

Die Zunahme der Hitzewellen und Dürren ist laut Wissenschaftlern eine direkte Folge der globalen Erwärmung. Dabei nehmen sowohl Intensität als auch Dauer und Häufigkeit dieser Phänomene zu. Der Klimawandel führe zu früheren Hitzewellen, erklärte Clare Nullis von der Welt-Meteorologieorganisation (WMO) in Genf:

Was wir heute sehen, ist leider ein Vorgeschmack auf die Zukunft.
Clare Nullis, Welt-Meteorologieorganisation (WMO)

So die Warnung der Expertin, wenn der Treibhausgasausstoß nicht zurückgehe. Laut WMO hat sich die Zahl der Unwetterkatastrophen zwischen 1970 und 2019 verfünffacht.

Weltkarte mit dem CO2-Ausstoß der Länder vor einer Windkraftanlage und einem Kohlekraftwerk
Grafiken

ZDFheute-KlimaRadar - Daten zum Klimawandel im Überblick 

Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.

von Moritz Zajonz
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