Die durch Waldbrände verursachten CO2-Emissionen erreichen in der EU und im Vereinigten Königreich 2022 einen neuen Höchstwert. Satelliten-Daten geben Aufschluss.
Wochenlange Hitze, Dürre - und europaweit riesige Flächenbrände. Der Sommer 2022 hinterlässt viel verbrannte Erde. Und mit der hohen Waldbrandaktivität steigen auch die Emissionen, wie Daten des Copernicus Atmosphere Monitoring Service zeigen.
Waldbrandaktivitäten in Europa nehmen zu
In den Sommermonaten Juni bis Anfang September 2022 verbrannte in der EU nach den Daten des Europäischen Waldbrandinformationssystems (EFFIS) eine Gesamtfläche von 508.260 Hektar. Die gesamte seit Jahresbeginn bis 3. September 2022 verbrannte Fläche beträgt den Daten zufolge mehr als 750.000 Hektar.
Zum Vergleich: Im Zeitraum von 2006 bis 2021 lag der Durchschnittswert für die Sommermonate bei 215.548 Hektar. Für das gesamte Jahr lag der Durchschnittswert in dem Zeitraum bei knapp über 260.000 Hektar.
Brandkatastrophen geschehen mittlerweile überall auf dem Kontinent, deutlich früher im Jahr und noch vernichtender als in der Vergangenheit. Was kann Europa dagegen tun?
Höchste Gasemissionen seit 15 Jahren
Auch bei den Rauchemissionen zeigt sich eine deutliche Erhöhung: Nach den Daten des CAMS Global Fire Assimilation System (GFAS) werden die Gesamtemissionen von Waldbränden in der EU und im Vereinigten Königreich zwischen dem 1. Juni und dem 31. August 2022 auf 6,4 Megatonnen Kohlenstoff geschätzt. Das ist der höchste Wert seit 2007.
Das GFAS stützt sich auf Satellitenbeobachtungen aktiver Brände und auf die Strahlungsleistung von Bränden (FRP). Die Daten werden zur Schätzung der Menge der verbrannten Biomasse verwendet, um die Emissionen von Rauchschadstoffen zu ermitteln.
Frankreich und Spanien besonders betroffen
Sowohl Frankreich als auch Spanien verzeichneten den Angaben zufolge von Juni bis August die höchsten Kohlenstoffemissionen seit 2003. Dagegen waren die geschätzten Emissionen in Portugal trotz einiger verheerender Waldbrände in diesem Sommer im Vergleich zu den Vorjahren relativ niedrig.
CAMS werde die Waldbrandaktivitäten und die damit verbundenen Emissionen weiter genau beobachten, hieß es. So auch im Amazonasgebiet, wo 2022 ebenfalls eine deutlich höhere Anzahl an Bränden festgestellt worden sei.
- Rekordjahr bei Waldbränden - Hilfe gefordert
Alleine im Sommer haben Waldbrände dieses Jahr schon mehr Schaden angerichtet als im letzten Rekordjahr. Feuerwehren und Waldeigentümer schlagen Alarm und fordern Unterstützung.