Europäischer Filmpreis: "Triangle of Sadness" ausgezeichnet

    Europäischer Filmpreis:Östlunds "Triangle of Sadness" ausgezeichnet

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    Bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch: Die Satire "Triangle of Sadness" hat beim Europäischen Filmpreis abgeräumt. Margarethe von Trotha wurde für ihr Lebenswerk geehrt.

    Der schwedische Filmregisseur Ruben Östlund bei der Verleihung des 35. Europäischen Filmpreises in Reykjavik am 10. Dezember 2022.
    Bereits in Cannes war der schwedische Regisseur Ruben Östlund für "Triangle of Sadness" ausgezeichnet worden.
    Quelle: dpa

    Beim Europäischen Filmpreis hat die Satire "Triangle of Sadness" über eine Luxuskreuzfahrt gleich vier Auszeichnungen gewonnen. Die Produktion wurde als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnet. Regisseur Ruben Östlund erhielt am Samstagabend in der isländischen Hauptstadt Reykjavik zudem die Auszeichnungen für die beste Regie und das beste Drehbuch.
    Der Film erzählt von einer Schiffsreise, die anders endet als geplant. Die Geschichte setzt sich kritisch mit dem Kapitalismus und der modernen Gesellschaft auseinander. Und sie stellt die Frage, wie überlebensfähig viele Menschen wohl wären, wenn sie plötzlich ohne bisherige Privilegien auskommen müssten. Der Film hat in diesem Jahr bereits die Goldene Palme in Cannes gewonnen.

    Beste Schauspielerin: Vicky Krieps aus Luxemburg

    Als der 48-Jährige Östlund den Regiepreis entgegennahm, sagte er, er wolle die Auszeichnung der Schauspielerin Charlbi Dean widmen. Sie spielt in dem Film eine modelnde Influencerin. Dean war im Sommer überraschend im Alter von 32 Jahren gestorben.
    Einer der Hauptdarsteller, Zlatko Buric, wurde zudem als bester Schauspieler ausgezeichnet. Der Preis für die beste Schauspielerin ging an die Luxemburgerin Vicky Krieps für ihre Rolle im Drama "Corsage", darin ist sie als Sisi zu sehen. In der Kategorie war unter anderem auch die Comedienne Meltem Kaptan aus Köln nominiert, die 42-Jährige ging entsprechend leer aus.
    Der Europäische Filmpreis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die rund 4.400 Mitglieder der Filmakademie konnten in etlichen Kategorien über Preisträgerinnen und Preisträger abstimmen, ähnlich wie bei den Oscars in den USA.

    Preis für Lebenswerk an Regisseurin Margarethe von Trotta

    Als beste Komödie wurde "Der perfekte Chef" mit Schauspieler Javier Bardem ausgezeichnet. Die Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm ging an "Mariupolis 2" von Mantas Kvedaravicius. Geehrt wurden zudem die Filmproduzentinnen und Filmproduzenten der Ukraine.
    Die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta ("Hannah Arendt") wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, der Italiener Marco Bellocchio ("Exterior Night") für innovatives Storytelling und der palästinensische Regisseur Elia Suleiman ("Vom Gießen des Zitronenbaums") für seine Verdienste um das Weltkino.

    Nachhaltigkeitspreis für EU-Programm "Green Deal"

    Eine Videonachricht kam von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Ihr Klimaschutzprogramm "European Green Deal" erhielt einen Nachhaltigkeitspreis.
    Der Europäische Filmpreis wird in der Regel abwechselnd in Berlin und einer anderen europäischen Stadt verliehen. Im vergangenen Jahr war das Drama "Quo Vadis, Aida?" über das Massaker in Srebrenica als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnet worden.