Mit gleich drei Oscars für ihren Film "Nomadland" gelingt der chinesisch-stämmigen Chloe Zhao ein historischer Erfolg. Doch in ihrem Geburtsland wird sie nicht gefeiert.
China hat mit Zensur und Zurückhaltung auf den historischen Erfolg der in Peking geborenen Filmemacherin Chloe Zhao bei den Oscars reagiert. Wichtige Staatsmedien berichteten zunächst überhaupt nicht über die Verleihung des Preises an die US-Amerikanerin, die ihre Kindheit in China verbracht hatte.
In sozialen Netzwerken wurden Beiträge zum Thema teilweise gelöscht. Zhao war für ihren Film "Nomadland" für die beste Regie ausgezeichnet worden. Sie ist die erste aus China stammende Frau, die einen Oscar gewann.
Zhao kritisiert Peking
Noch Anfang März hatte die chinesische Zeitung "Global Times" Zhao als "Chinas Stolz" gefeiert, nachdem sie bereits bei den Golden Globes ausgezeichnet worden war. Dann tauchte jedoch ein altes Interview mit Zhao im chinesischen Internet auf, in dem sie die Volksrepublik als "Ort der Lügen" kritisiert hatte.
Werbematerial und Verweise auf "Nomadland" wurden in den vergangenen Tagen gelöscht. Auch verschwanden Informationen zum Film von chinesischen Ticket-Websites.