Tonnenweise tote Fische:Fischsterben: Ursache bleibt mysteriös
16.08.2022 | 20:57
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Aus der Oder sind inzwischen tonnenweise tote Fische geholt worden, auch auf polnischer Seite. Giftstoffe wurden nicht gefunden, die Regierung hat drei Thesen für das Fischsterben.
In den untersuchten Wasserproben aus der Oder sind nach Angaben von Polens Regierung bislang keine toxischen Substanzen entdeckt worden, die das Fischsterben verursacht haben. In den Proben toter Fische seien zudem keine Hinweise auf Pestizide gefunden worden, sagte Umweltministerin Anna Moskwa am Dienstag in Warschau.
Bei dem verheerenden Fischsterben in der Oder wurden auf polnischer Seite schon Hundert Tonnen toter Tiere aus dem Fluss geholt. "Wir haben nie zuvor einen Einsatz dieser Größenordnung in einem Fluss gehabt", sagte eine Feuerwehr-Sprecherin am Dienstag. An den Arbeiten in der Oder seien auf polnischer Seite mehr als 500 Feuerwehrleute beteiligt.
Ministerin Moskwa sagte weiter, bei den Untersuchungen zu den Ursachen des massiven Fischsterbens würden derzeit drei Hypothesen in Betracht gezogen.
Polen hat drei Thesen für das Fischsterben
Die erste These ist das mögliche Eindringen eines giftigen Stoffes ins Wasser, entweder beim Produktionsprozess in einem an der Oder ansässigen Industriebetrieb oder durch eine illegale Einleitung in den Fluss. Die zweite These besagt, dass die Ursachen natürlicher Natur waren: hohe Temperaturen, niedrige Wasserstände und erhöhte Schadstoffkonzentrationen.
Die Umweltbehörde untersuche alle Umstände, die den hohen Salzgehalt und die hohe Wassertemperatur erklären könnten, so Moskwa.
Die dritte Option, die untersucht werde, sei die Einleitung einer großen Menge chlorhaltigen Brauchwassers in die Oder. Chlor könne möglicherweise eine Verschmutzung der Bodensedimente auslösen, sagte die Ministerin.
In Polen war das Fischsterben erstmals am 28. Juli in der Region um die polnische Stadt Breslau registriert worden.
Quelle: AFP
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