Die Krieg gegen die Ukraine treibt die Menschen in die Flucht: Mittlerweile haben 1,45 Millionen Menschen das Land verlassen. In Deutschland entfacht das eine Debatte.
Die Zahl der seit Kriegsbeginn aus der Ukraine geflohenen Menschen hat nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration 1,45 Millionen erreicht.
Die Organisation berief sich auf Zahlenangaben der Regierungen der Länder, in denen Ukrainer Schutz gesucht haben.
Berlin nimmt 11.000 Flüchtende auf
Allein am Freitag sind bereits mehr als 11.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Berlin gekommen. Das teilte die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales via Twitter mit.
Die Erwartungen des Senats zur Ankunft von Flüchtenden sind damit erneut übertroffen worden: Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) war am Freitag davon ausgegangen, dass im Laufe des Tages etwa 8.500 bis 10.000 weitere Menschen aus der Ukraine in der Hauptstadt einträfen.
Demnach haben der Krisenstab und das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten 1.100 Menschen bis in die Nacht hinein untergebracht. Dafür seien neben Hostels auch zwei Kirchen genutzt worden. "Vielen Dank den Gemeinden! Weiter geht's!", schrieb die Verwaltung im Tweet.
CDU fordert Krisenstab des Bundes
Die CDU fordert im Zusammenhang mit den nach Deutschland kommenden Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine die Einrichtung eines zentralen Krisenstabes des Bundes. Dieser Krisenstab sei nötig, "auch um die Verteilung der Flüchtlinge bundesweit und in Europa gerecht zu begleiten", heißt es in einem bei der Klausur des CDU-Bundesvorstandes im saarländischen St. Ingbert einstimmig verabschiedeten Beschluss.
Der Bund müsse zentrale Liegenschaften zur Verfügung stellen, um die Unterbringung der Menschen in Turnhallen und Schulen unbedingt zu vermeiden.
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Die Bundespolizei hat in Deutschland bislang rund 27.500 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Samstag mitteilte. Zugleich wies er darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine deutlich höher sein könnte, da die Daten der Bundespolizei auch wegen nicht existierender Grenzkontrollen nur einen Teil der Geflüchteten abbilden würden.
Psychologin Kateryna Shutalova wollte einigen Kindern im Donbass bei ihrer Traumabewältigung helfen. Die Lage wird immer gefährlicher: Sie flieht - mit den Kindern.
Polizeigewerkschaft will Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) fordert angesichts vieler Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine reguläre Kontrollen an den deutschen Grenzen zu Polen und Tschechien.
"Niemand denkt daran, Menschen abzuweisen, die über die Grenze jetzt nach Polen und dann weiter nach Deutschland einreisen. Nur nimmt die Hilfsbereitschaft Schaden, wenn wir nicht wissen, wer zu uns kommt", schrieb der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt in einer Erklärung, die auf der Website der Polizeigewerkschaft veröffentlicht ist. Zuvor hatte die "Passauer Neue Presse" über diese Forderung berichtet.
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Russlands Angriff auf die Ukraine dauert an. Es gibt Sanktionen gegen Moskau, Waffen für Kiew. Aktuelle News und Hintergründe zum Krieg im Blog.