Der deutsche Astronaut Matthias Maurer muss sich weiter gedulden. Eigentlich hätte er schon am letzten Oktober-Wochenende zur ISS starten sollen. Nun geht das frühestens Mittwoch.
Quelle: Robert Markowitz/ESA/NASA/dpa/Archiv
Der deutsche Astronaut Matthias Maurer kann nun frühestens am Mittwoch zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Zunächst solle am Wochenende eine Crew von vier Astronauten von der ISS zurück zur Erde geholt werden, so die Nasa. Danach sei der frühestmögliche Starttermin für Maurer und seine drei Nasa-Kollegen am Mittwoch um 21.03 Uhr Ortszeit.
Start bereits mehrfach verschoben
Der Start des 51-jährigen Saarländers war zuvor schon mehrfach verschoben worden - unter anderem wegen schlechten Wetters. Ursprünglich war er für Ende Oktober geplant. Mit Maurer soll erstmals seit drei Jahren wieder ein deutscher Astronaut ins All fliegen. Gemeinsam mit den Nasa-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron soll er vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus zur ISS starten. Transportiert werden sollen die vier Astronauten von einem "Crew Dragon" der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk.
Matthias Maurer ist bereit, die Rakete, die ihn zur ISS bringen soll auch: Doch weil das Wetter noch immer nicht mitspielt, bleibt weiter unklar, wann es losgeht.
Zuletzt war als frühestmöglicher Starttermin für die Crew um Maurer der Montag genannt worden. Für diesen Termin hatte es allerdings auch schon Bedenken angesichts der starke Winde in Cape Canaveral und schlechter Wetterbedingungen im weiteren Flugverlauf gegeben.
Übergabe mit anderer Crew
Eigentlich war eine Übergabe zwischen der vorherigen "Crew-2" und "Crew-3" an Bord der ISS geplant. Dass diese nun ausfalle, sei aber nicht weiter schlimm, sagte Nasa-Astronaut Kimbrough am Freitag bei einer Pressekonferenz aus dem All. Die Aufgabe werde nun Nasa-Astronaut Mark Vande Hei übernehmen, der im April gemeinsam mit den Kosmonauten Oleg Nowizki und Pjotr Dubrow zur ISS gekommen war.
Die Nasa gab nun der Rückkehr der sogenannten "Crew-2" Priorität. Dabei handelt es sich um den französischen Esa-Astronauten Thomas Pesquet, die Nasa-Astronauten Shane Kimbrough und Megan McArthur sowie den japanische Astronauten Akihiko Hoshide, die bereits seit April auf der ISS sind - am Freitag waren es 196 Tage. Da der "Crew Dragon", mit dem die "Crew-2" momentan an der ISS ist, offiziell nur bis zu 210 Tage im All bleiben kann, wurde die Rückkehr der vier Astronauten mit jedem Tag dringlicher.
Abdocken für Sonntag geplant
Die "Crew-2" solle nun - mit rund 250 Kilogramm wissenschaftlichen Experimenten im Gepäck - frühestens am Sonntag (19.05 Uhr MEZ) von der ISS abdocken, dann einmal um die Raumstation herumfliegen, um Fotos für mögliche anstehende Reparaturen zu machen, und am Montag (13.14 Uhr MEZ) im Meer vor Florida ankommen. Falls das Wetter nicht günstig ist, gäbe es am Montag eine weitere Abdock-Möglichkeit.
- Was macht Matthias Maurer auf der ISS?
Jahrelang hat sich der Saarländer Matthias Maurer auf seine "Cosmic Kiss" Mission vorbereitet. Auf der ISS wird er mehr als 100 unterschiedliche Experimente durchführen.