Kryptobörse FTX: Gründer Bankman-Fried festgenommen

    Kollabierte Kryptobörse :FTX-Gründer auf Bahamas festgenommen

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    Der Aufstieg der Kryptobörse FTX war ebenso spekatulär wie ihr krachender Absturz. Jetzt ist FTX-Gründer Sam Bankman-Fried auf den Bahamas festgenommen worden.

    Porttraitfoto vom Sam Bankman-Fried in einem T-Shirt vor einem urbanen Hintergrund.
    Sam Bankman-Fried, der Gründer der Kryptowährungsbörse FTX, galt lange Zeit als Wunderkind der Digitalwährungs-Branche.
    Quelle: Via Reuters (Archiv)

    Der Gründer der insolventen Kryptobörse FTX, Sam Bankman-Fried, ist auf den Bahamas festgenommen worden. Die Polizei des Karibikstaats teilte mit, der 30-jährige Amerikaner sei am Montagabend (Ortszeit) in seiner Wohnanlage außerhalb der Hauptstadt Nassau festgenommen worden.
    Grund seien Verstöße finanzieller Art gegen Gesetze der USA wie auch der Bahamas. Bankman-Fried solle am Dienstag in Nassau vor einem Gericht erscheinen.

    Handelsplattform insolvent
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    Darstellungen von Kryptowährungen sind in dieser Abbildung vom 10. 11. 2022 vor dem angezeigten FTX-Logo und dem abnehmenden Aktiendiagramm zu sehen.

    Festnahme auf Antrag der USA

    Die US-Behörden bestätigten die Festnahme: "Heute Abend haben die bahamaischen Behörden Samuel Bankman-Fried auf Antrag der US-Regierung festgenommen, basierend auf einer versiegelten Anklageschrift, die von der US-Staatsanwaltschaft für den südlichen Bezirk von New York eingereicht wurde", teilte Staatsanwalt Damian Williams am Montagabend mit.
    "Wir gehen davon aus, dass wir morgen früh die Entsiegelung der Anklage beantragen werden." Dann werde man mehr zu dem Sachverhalt sagen können.

    Auslieferung von Bankman-Fried wohl "unverzüglich"

    Bahamaische Medien zitierten aus einer Mitteilung des Generalstaatsanwalts des Karibikstaats, Ryan Pinder. Demnach sei Bankman-Frieds Festnahme eine Benachrichtigung der USA vorausgegangen: Die Vereinigten Staaten hätten Strafanzeige gegen ihn erstattet.
    Die Bahamas würden Pinder zufolge einem wahrscheinlichen Auslieferungsgesuch der USA "unverzüglich" nachkommen, sobald die Anklage veröffentlicht und ein formeller Antrag gestellt worden sei.
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    Bankman-Fried weist Betrugsvorwürfe zurück

    FTX - einer der größten Handelsplätze für Kryptowährungen mit Hauptsitz auf den Bahamas - war vor wenigen Wochen nach enormen Mittelabflüssen binnen weniger Tage kollabiert. Milliarden an Kundengeldern konnten nicht ausgezahlt werden. Bankman-Fried, der in der Kryptobranche oft nur SBF genannt wird und auf den Bahamas lebt, hatte sich zuletzt gegen Täuschungsvorwürfe verteidigt. "Ich habe nie versucht, Betrug an jemandem zu begehen", sagte er Anfang des Monats bei einer Konferenz in New York.
    In den USA laufen Ermittlungen und Sammelklagen gegen Bankman-Fried. Er beteuerte zuletzt, dass FTX genug Geld habe, Kunden dort auszuzahlen. Es besteht unter anderem der Verdacht, dass Bankman-Fried illegal Milliardenwerte auf das verbundene Unternehmen Alameda Research verschoben hat, um Verluste aus Hochrisikogeschäften zu kompensieren.

    FTX erreichte Bewertung von 32 Milliarden

    Die US-Börsenaufsicht SEC teilte am Montagabend mit, sie habe separate Anklagen in Bezug auf Verstöße gegen Wertpapiere genehmigt, die am Dienstag bei der Staatsanwaltschaft eingereicht würden.
    Der Aufstieg der Kryptobörse FTX war einst phänomenal. In nicht einmal drei Jahren erreichte das Unternehmen eine Bewertung von 32 Milliarden Dollar und verwahrte Milliardenwerte im Auftrag seiner Kunden.







    Quelle: dpa, Reuters, AFP

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