Bundesnetzagentur: Auch ohne Gasnotlage bleibt Gas teuer
Bundesnetzagentur:Müller: Auch ohne Gasnotlage bleibt Gas teuer
09.07.2022 | 07:14
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Bundesnetzagentur-Chef Müller befürchtet für Familien bis zu 3.000 Euro Mehrbelastung im Jahr durch Energiekosten. Das Gas würde auch ohne Gasnotlage teuer bleiben, so Müller.
Deutschlands Gasspeicher sollen bis zum Winter gefüllt sein, obwohl immer weniger Gas aus Russland kommt. Der Chef der Bundesnetzagentur macht sich vor Ort ein Bild von der Lage bei dem bundesweit größten Gasspeicher im niedersächsischen Rheden.
Quelle: dpa
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, rechnet mit dauerhaft hohen Gaspreisen in Deutschland. Dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte Müller am Samstag:
Auch wenn wir in keine Gasnotlage kommen, bleibt das Gas teuer.
Klaus Müller, Bundesnetzagentur-Chef
Müller: Deutschland droht "Gasarmut"
Dabei seien die Folgen der aktuellen Gasknappheit preislich bei den Verbrauchern noch gar nicht angekommen.
Das kann für eine Familie schnell eine Mehrbelastung von 2.000 bis 3.000 Euro im Jahr bedeuten.
Klaus Müller, Bundesnetzagentur-Chef
"Da ist die nächste Urlaubsreise oder die neue Waschmaschine dann oft nicht mehr drin", so Müller. Deutschland drohe eine "Gasarmut".
Erdgaspreis
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Sollte die Bundesregierung die dritte und letzte Stufe im Notfallplan Gas ausrufen, agiert die Bundesnetzagentur als Bundeslastverteiler - sie entscheidet also, wer wie viel Gas bekommt. Sogenannte geschützte Kunden, darunter auch private Haushalte, haben dann Vorrang.
Einer Bevorzugung der Industrie erteilte Müller im "Focus" erneut eine Absage. "Die Priorisierung der Verbraucher ist richtig." Unternehmen, die kein Gas mehr erhalten, würden zwar entschädigt, Müller rechnet aber trotzdem mit einer Vielzahl von Klagen.
Der Bundesnetzagentur-Chef rief auch erneut dazu auf, Energie zu sparen.
Wer nicht aus Solidarität oder im Sinne des Klimaschutzes Gas sparen will, sollte an die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes denken.
Klaus Müller, Bundesnetzagentur-Chef
Die deutschen Industriebetriebe spürten die hohen Preise schon jetzt und stünden in Konkurrenz zu Unternehmen aus Asien oder den USA, wo das Gas günstiger ist.
Die Politik hat einen Gas-Notfallplan ausgerufen, die Netzagentur warnt vor einem russischen Gasstopp. Was kann jetzt schon getan werden, um sich auf den Winter vorzubereiten?