Koch-Roboter sind auf dem Vormarsch. Durch verändertes Essverhalten, Zeitmangel beim Kochen und fehlendes Fachpersonal in Gastro-Küchen kommen sie immer häufiger zum Einsatz.
Burger, Pizza, Pasta - viele Gerichte müssen heutzutage nicht mehr von Menschenhand zubereitet werden. Auch Roboter können sie zusammenstellen, erwärmen und bereitstellen - ganz allein, rund um die Uhr. Und der Kunde soll keinen Unterschied schmecken zu handgemachtem Essen.
Gastronomie-Startups setzen auf Roboter
Start-ups wie "DaVinciKitchen" aus Leipzig oder "Aitme" aus Berlin arbeiten mit solchen Maschinen, die programmiert grammgenau mit Arm und Greifer Mahlzeiten anrichten. Gemüse, Nudeln oder Fleisch werden vorher in normalen Küchen vorbereitet und in Vorratsbehältern den Robotern zum Portionieren bereitgestellt. Komplett ohne Menschen geht es also noch nicht. Doch solange Vorrat da ist, kochen Roboter ohne Pause.
Immer weniger Deutsche können oder wollen kochen. Fertiggerichte, Kochautomaten und sogar Roboter erobern deutsche Küchen.
Bereits in der Planung sind Food-Kioske, die wie Kantinen oder kleine Restaurants funktionieren. Der Roboter legt los, sobald der Kunde sein Gericht online zusammengestellt hat. Per App ist der Zeitablauf zu sehen. Bis das Gericht abgeholt wird, bleibt es warm - auch bei Verspätung.
In Düsseldorf gibt es bereits das Restaurant "AI-Wok", das mit so genannten "CookRobots" aus China Wok-Gerichte serviert. In den USA belegen bereits Pizza- oder Burgerautomaten selbständig Brötchen und Pizza-Rohlinge, die am Ende fast fertig herauskommen.
Ein Roboter für die eigene Küche
Auch in privaten Haushalten erfreuen sich Kochautomaten wachsender Beliebtheit. Etwa der Thermomix oder dessen günstigere Nachahmer von Aldi, Lidl & Co.
Die Firma Moley Robotics will genau dort ansetzen, geht aber viel weiter als die Küchenhelfer: der Koch-Roboter "Moley" scheint einem Sciencefiction-Film entsprungen: Zwei Roboter-Arme fahren auf Schienen durch eine Design-Küche.
Mit ihren zwei Händen können sie in der Küche alles bedienen: Sie greifen Töpfe, Vorratsbehälter, Pürierstab, Ölflasche, können sogar das Steak in der Pfanne wenden. Über 5.000 Rezepte sind programmiert, die Zutaten werden vorbereitet und vom Roboter überwacht und nachgefordert, selbst der Abwasch wird von "Moley" getätigt. Und wer doch mal kochen will, kann den Roboter auch ausschalten.
So viel Hightech hat natürlich ihren Preis. So sollen in den nächsten Jahren verschiedene Versionen des Roboters auf den Markt kommen. Zunächst für 290.000 Euro. Billigere Varianten soll es später für 30.000 Euro geben.
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Gastro-Branche im Umbruch
Viele Gründer von Roboter-betriebenen Küchen betonen, dass Köche selbstverständlich auch in Zukunft benötigt werden, Und sei es, um Rezepte für Roboter zu entwickeln. Was zynisch klingt, ist nicht so ganz weit hergeholt. Tatsächlich ist die Gastro-Branche zurzeit im Umbruch. Denn seit Jahren wird die Kochausbildung durch anstrengende Arbeitszeiten immer unbeliebter. Vielen Betrieben fehlt es an Personal.
Auswärts essen wird hingegen immer beliebter. Ein Trend, der Gastrobetriebe bereits jetzt zunehmend auf Fertigprodukte zurückgreifen lässt. Vorgeschälte, vorgeschnittene und vorgewürzte Speisen sparen Zeit und Geld. Der nächste Schritt ist für viele Robo-Visionäre daher logisch: Küchen ohne Koch.
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