Bundesnetzagentur: Gasverbrauch zu hoch

    Energiekrise:Bundesnetzagentur: Gasverbrauch zu hoch

    06.10.2022 | 13:06
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    Die Haushalte in Deutschland haben trotz der Energiekrise in der vergangenen Woche mehr Gas verbraucht. Die Lage könne "sehr ernst" werden, so die Bundesnetzagentur.

    Eine Gasflamme auf einer Kochstelle an einem Gasherd in einer Küche, aufgenommen am 11.07.2022 in Petersdorf (Brandenburg)
    20 Prozent Gas müssten eingespart werden, um eine Gasnotlage zu verhindern, so die Bundesnetzagentur.
    Quelle: dpa

    Die Appelle der Bundesregierung zum Gassparen greifen offenbar bei vielen Verbrauchern noch nicht. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, warnte angesichts der Energiekrise in Bonn:

    Der Gasverbrauch ist auch letzte Woche zu stark angestiegen.

    Klaus Müller, Präsident Bundesnetzagentur

    Nach den Zahlen der Aufsichtsbehörde lag der Gasverbrauch der privaten Haushalte und kleineren Gewerbekunden in der 39. Kalenderwoche mit 618 Gigawattstunden um fast 10 Prozent über dem durchschnittlichen Verbrauchsniveau der Jahre 2018 bis 2021.

    Wir werden eine Gasnotlage im Winter ohne mindestens 20 Prozent Einsparungen im privaten, gewerblichen und industriellen Bereich kaum vermeiden können.

    Klaus Müller, Präsident Bundesnetzagentur

    Die Lage könne "sehr ernst" werden, "wenn wir unseren Gasverbrauch nicht deutlich reduzieren", betonte Müller.
    Für den bevorstehenden Winter gibt es verschiedene Möglichkeiten, Gas zu sparen. Alternativen müssen nicht viel Geld kosten. 02.10.2022 | 1:35 min

    Große Industrieunternehmen haben Anteil von 60 Prozent am Gasverbrauch

    Auch der Verbrauch der Industriekunden lag laut Bundesnetzagentur in der vergangenen Woche mit 1.370 Gigawattstunden nur noch gut zwei Prozent unter dem Niveau der Vorjahre.
    Die privaten Haushalte und kleineren Gewerbekunden sind in Deutschland für rund 40 Prozent des Gasverbrauchs verantwortlich. Die übrigen 60 Prozent entfallen auf die großen Industriekunden.

    Zehnjahrestief bei Gasspeicherfüllständen erwartet

    Die Bundesregierung erwartet außerdem einem Medienbericht zufolge für Mai nächsten Jahres ein Zehnjahrestief bei den Füllständen der deutschen Gasspeicher.
    Füllstand der deutschen Gasspeicher
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    Derzeit werde von einem durchschnittlichen Füllstand von zehn Prozent am 1. Mai ausgegangen, teilte die EU-Kommission auf eine Anfrage des Fachinformationsdienstes Table.Media mit.
    Einen so niedrigen Füllstand gab es in absoluten Zahlen demnach zuletzt im April 2013. Auch für den 1. Juli und den 1. September 2023 rechnet die Bundesregierung dem Bericht zufolge mit niedrigen Füllständen von 30 und 65 Prozent. In diesem Jahr waren es zu diesen Zeitpunkt 61 und 85 Prozent.

    Gasspeicher über 91 Prozent voll
    :Speicherbetreiber sehen keine Entwarnung

    Obwohl die deutschen Gasspeicher fast voll sind und gesetzliche Vorhaben weitgehend erfüllt wurden, bleiben Speicherbetreiber skeptisch. Sie sehen keine Entwarnung.
    Erdgasspeicher Rehden
    Quelle: dpa, AFP

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