Martin Textor, Polizeidirektor a.D.: Dieser eine Tag im Jahr 2003 bleibt ihm besonders in Erinnerung. Von einer Sekunde auf die andere ist er für zehn Menschenleben verantwortlich.
Sehen Sie hier die Kurz-Doku über dieses wahre Verbrechen.
Berlin, Sachsendamm, der 11. April 2003: Ein bewaffneter Mann hat in einem Stadtbus zehn Geiseln genommen. Ein Alptraum. Nicht nur für die Menschen, die im Bus gefangen sind, sondern auch für Martin Textor. Zum Zeitpunkt der Entführung ist er Polizeidirektor in Berlin. Er ist dafür verantwortlich, dass die Geiseln lebend und möglichst unversehrt aus dieser Situation befreit werden können.
Was die Polizei zu diesem Zeitpunkt nicht weiß: Zwei Männer haben kurz vor der Busentführung eine Berliner Bankfiliale überfallen. Beute: Rund 5.000 Euro. Auf der Flucht rennt einer der Täter in eine U-Bahn-Station. Der andere springt an einer Haltestelle in einen Bus.
-
Neben einer Polizistin, die im Bus ist, werden der Fahrer und die anderen Passagiere zu Geiseln. Der Bus nimmt Fahrt auf Richtung Berliner Stadtautobahn.
Was hat der Unbekannte mit dem Bus vor?
Alle Beamten, die zur Verfügung stehen, verfolgen jetzt den Bus. Alle Ausfahrten der Autobahn werden abgesichert. Immer wieder lässt der Entführer den Bus stoppen, um Geiseln freizulassen. Martin Textor und seine Kollegen warten auf eine Gelegenheit, die Entführung zu beenden.
Mittlerweile ist auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) vor Ort. Die SEK-Beamten haben Glück: Der Bus steuert auf den Berliner Sachsendamm zu. Taktisch eine günstige Stelle um zuzuschlagen. Und dann passiert etwas völlig Unvorhergesehenes: Der Entführer ruft bei einem Berliner Radiosender an und gibt dort live ein Interview. Wird es der Polizei gelingen, durch das Interview mehr über den Geiselnehmer zu erfahren. Und: Können sie die Busentführung unblutig beeden?
Die Auflösung des Kriminalfalls sehen Sie oben in der Kurz-Dokumentation.