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Nach dem Tod der Queen:Vom Geld bis zur Hymne: Was sich nun ändert
09.09.2022 | 15:39
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Nationalhymne, Geldscheine, Briefkästen, Pässe: Mit der Thronbesteigung von König Charles III. ändert sich in Großbritannien und vielen Commonwealth-Staaten einiges. Ein Überblick.
Konterfei von Queen Elizabeth II. auf Fünf-Pfund-Note: Neu in Umlauf gebrachtes Bargeld wie auch alle britischen Briefmarken werden künftig König Charles zeigen.
Quelle: imago
Mit dem Tod von Königin Elizabeth II. und der Thronbesteigung von König Charles III. ändert sich in Großbritannien und vielen Staaten des britischen Commonwealth so einiges - ein Überblick:
Neues Konterfei auf Währungen
Das Konterfei der Queen zierte bislang die Scheine und Münzen des britischen Pfundes sowie der Währungen von Kanada, Australien, Neuseeland und der Ostkaribischen Währungsunion. Neu in Umlauf gebrachtes Bargeld wie auch alle britischen Briefmarken werden nun König Charles zeigen.
Gleiches gilt für neue Briefkästen der britischen Post und das Emblem auf britischen Polizeihelmen.
Wieder wie vor 1952: "God save the King"
Die britische Nationalhymne heißt von nun an "God save the King". Mit der männlichen Version des Liedtextes werden sich viele erst wieder vertraut machen müssen, schließlich wurde er seit 1952 nicht mehr gesungen. Das Stück ist außerdem Nationalhymne von Neuseeland und Königshymne in Australien und Kanada.
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Pässe und Behörden-Namen müssen angepasst werden
Britische Reisepässe werden im Namen der Krone und "Ihrer Majestät" ausgegeben. Der Text auf der Innenseite des Passes muss nun an das Geschlecht des neuen Staatsoberhauptes angepasst werden. Kanadische, australische und neuseeländische Pässe sind davon ebenfalls betroffen.
Viele Namen von Institutionen, Behörden oder auch Kultureinrichtungen beinhalten Bezüge zur Krone. So hieß die britische Regierung bislang offiziell "Her Majesty's government", was nun in "His Majesty's government" geändert wird.
Gleiches gilt für die Schiffe der Royal Navy: Aus "Her Majesty's Ship" wird "His Majesty's Ship". Betroffen davon sind auch die Seestreitkräfte von Kanada, Australien, Neuseeland, den Bahamas, Papua-Neuguinea, Jamaika und Tuvalu.
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Jährliche Ansprache nun "the king's speech"
Die jährliche Ansprache im Parlament heißt nun "the king's speech", die Garde am Buckingham Palace wird zur "king's guard". Die offizielle Aufgabe der britischen Polizei ist es nicht mehr, den Frieden der Königin, sondern den Frieden des Königs zu bewahren.
Der Trinkspruch auf das Staatsoberhaupt bei formellen Anlässen lautet nun "to the King".
Viele Änderungen im Justizsystem
Im Justizsystem ändern sich zahlreiche Bezeichnungen und Ausdrücke. Besonders erfahrene Rechtsanwälte, in deutscher Übersetzung sogenannte Kronanwälte, tragen von nun an kein QC (Queen's Counsel) mehr im Titel, sondern ein KC. Die Queen's Bench - eine Abteilung der Obersten Gerichte von England, Wales, Nordirland sowie einigen kanadischen Provinzen - wird zur King's Bench.
Kronzeugen sagen nun im Gegenzug für eine milde Strafe nicht mehr "für die Königin", sondern "für den König" gegen ihre Komplizen aus. Gefängnisinsassen sind nicht mehr "nach Belieben Ihrer Majestät" eingesperrt. Sie bleiben aber hinter Gittern - "nach Belieben Seiner Majestät".
Sprecher müssen sich an Charles' Vokalen orientieren
Und die Sprecher der sogenannten Received Pronunciation, dem nobelsten und gesellschaftlich angesehensten Akzent, der auch "the Queen's English" beziehungswiese "the King's English" genannt wird, werden sich nun an Charles' Vokalen und Diphthongs orientieren müssen.
Das Englisch der Königin hat sich übrigens im Laufe der Zeit verändert: Vergleiche mit früheren Reden zeigten, dass Queen Elizabeth im Laufe der Jahrzehnte immer weniger affektiert sprach.
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Quelle: dpa
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