Niedersachsen: Menschlicher Fehler wohl Grund für Zugunfall

    Landkreis Gifhorn :Menschlicher Fehler wohl Grund für Zugunfall

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    Der Zusammenprall zweier Güterzüge im Landkreis Gifhorn ist durch einen menschlichen Fehler verursacht worden. Davon gehen die Ermittler ersten Erkenntnissen zufolge aus.

    Leiferde: Ein entgleister Triebwagen vom aufgefahrenen Güterzug liegt beschädigt auf Schienen und Bahndamm. Zwei Güterzüge sind am 16.11.2022 im Landkreis Gifhorn kollidiert.
    Am Donnerstagmorgen war es bei Leiferde - auf der Bahnstrecke zwischen Hannover und Berlin - zu dem schweren Unfall gekommen.
    Quelle: Michael Matthey/dpa

    Der schwere Unfall mit zwei Güterzügen im niedersächsischen Landkreis Gifhorn ist nach ersten Erkenntnissen der Ermittler durch einen menschlichen Fehler verursacht worden.
    Die Strecke bei Leiferde sei von einer Mitarbeiterin der Deutschen Bahn fälschlicherweise freigegeben worden, obwohl dort bereits ein Güterzug hielt, teilte die Bundespolizei Hannover mit.
    Tweet der Bundespolizei Nord
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    Güterzug fuhr auf anderen Zug auf

    Am Donnerstagmorgen war es auf der Bahnstrecke zwischen Hannover und Berlin zu dem schweren Unfall gekommen, als ein Güterzug an einem Signal in Leiferde gehalten hatte und ein zweiter Güterzug mit 25 Kesselwagen aus bislang ungeklärter Ursache von hinten auf ihn auffuhr. Ein Mensch wurde leicht verletzt. Vier mit Propan gefüllte Wagen kippten um. Die Bahnstrecke zwischen Hannover und Berlin ist seitdem gesperrt.
    Nach Angaben der Bahn werde die Sperrung noch mindestens bis zum 27. November dauern. Nach Angaben der Bundespolizei wird gegen die Bahnmitarbeiterin wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

    Feuerwehr kann explosives Gas teils abpumpen

    Die Feuerwehr ist seit dem Unfall damit beschäftigt, das explsoive Propangas abzupumpen. Derzeit versuche man, es aus zwei beschädigten Kesselwagen zu bekommen, sagte ein Feuerwehrsprecher am Montagnachmittag. Das Gas wird dazu in eine sogenannte Fackel geleitet und an deren Ende kontrolliert abgebrannt. 
    Vorher habe man das Gas aus den umgestürzten Kesselwaggons abgepumpt. Die Kessel konnten aufgrund der Schieflage allerdings nur zur Hälfte leergepumpt werden. Das Abbrennen des restlichen Gases könnte laut Feuerwehr mehrere Tage dauern.

    Probleme mit zwei Kesselwagen

    Für das Auspumpen der zwei weiteren auf der Seite liegenden Kesselwagen suche man derzeit noch eine Lösung. Da die Anschlüsse an dem Wagen beschädigt seien, müsse man eine Spezialanfertigung herstellen. Bei der Bergung der Züge mussten die Einsatzkräfte ständig darauf achten, dass sich die Gase nicht entzünden. Unter anderem wurden spezielle Lüfter eingesetzt, um auch in einer derart gefährlichen Umgebung eine Explosion zu verhindern. 
    Die Einsatzstelle wird ständig durch Messgeräte überwacht. Am Samstagabend hatte sich das Propangas, das schwerer als Luft ist, in einer Art Wolke am Boden gesammelt und kam auf die Einsatzkräfte zu. Sofort wurden alle Arbeiten eingestellt und alle Lichter, strom- und motorbetriebenen Geräte vorübergehend ausgeschaltet.
    Quelle: dpa