Die Golden Globes wurden erstmals virtuell vergeben. Die deutschen Nominierten Helena Zengel und Maria Schrader gingen leer aus. Die Serie "The Crown" gewann vier Trophäen.
Die zwölfjährige Deutsche Helena Zengel konnte sich bei der Verleihung der Golden Globes nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen. In der Sparte "Beste Nebendarstellerin" gewann Jodie Foster für ihre Rolle in dem Polit-Thriller "The Mauritanian".
In dem Western "Neues aus der Welt" spielte die Schülerin an der Seite von Oscar-Preisträger Tom Hanks ein verwaistes Mädchen, das von einem indigenen Volk großgezogen wurde. Die Rolle brachte ihr in Hollywood viel Aufmerksamkeit ein.
- Helena Zengels rascher Sprung nach Hollywood
Die Berliner Schülerin war für Ihr Spiel in dem Western "Neues aus der Welt" nominiert, für ihre zweite große Rolle. Eines an dem Film findet sie aber "doof".
Die von Maria Schrader inszenierte deutsche Serie "Unorthodox" musste sich in der Kategorie "Beste Miniserie oder Fernsehfilm" dem Schachdrama "Das Damengambit" geschlagen geben. Auch als beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm verlor Shira Haas, die in "Unorthodox" eine ultra-orthodoxe Jüdin spielt, gegen Anya Taylor-Joy aus dem "Damengambit".
Kein Promi-Publikum im Corona-Jahr
Die 78. Verleihung der Golden Globe Awards wurde aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr mit einem virtuellen Format gefeiert. Gewöhnlich findet die Trophäenvergabe mit einem Promi-Publikum in Beverly Hills statt - diesmal wurden die Preisträger per Video zugeschaltet. Die beiden deutschen Nominierten gingen leer aus.
Die glänzenden Weltkugeln sind nach den Oscars Hollywoods höchste Auszeichnungen und werden vom Verband der Auslandspresse (HFPA) in 25 Film- und Fernsehkategorien verliehen. Die Netflix-Serie "The Crown" war mit vier Trophäen der große Gewinner. Die Komikerinnen Tina Fey und Amy Poehler moderierten die Zeremonie von getrennten Bühnen in Beverly Hills und New York aus.
Kritik an Jury der Golden Globes
Die mangelnde Diversität in der Filmbranche schwebte wie ein Damoklesschwert über der 78. Golden-Globes-Verleihung. Fey und Poehler mussten mit der lautstark geäußerten Kritik umgehen, Schwarze seien nicht vertreten. Poehler erklärte, die Jury habe eine Reihe von schwarzen Schauspielerinnen und Schauspielern sowie von schwarzen Künstlern angeführte Projekte nicht beachtet.
In der ersten halben Stunde der Gala gelobten Mitglieder des Verbands hinter den Globes, der Hollywood Foreign Press Association (HFPA), Besserung. Vizepräsidentin Helen Höhne sagte:
Die Zeitung "Los Angeles Times" hatte zuvor aufgedeckt, dass die 87-köpfige Jury der HFPA keine schwarzen Mitglieder hat.
Sacha Baron Cohen: Zwei Globes für "Borat"
In der Komödien-Sparte siegte die bissige Satire "Borat Subsequent Moviefilm" mit dem britischen Komiker Sacha Baron Cohen, der auch den Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie erhielt. Sein erster "Borat"-Auftritt hatte ihm ebenfalls die Trophäe eingebracht. US-Schauspielerin und Sängerin Andra Day (36), die in "The United States vs. Billie Holiday" die Jazz-Sängerin Billie Holiday verkörpert, wurde zur besten Drama-Darstellerin gekürt.
Zu den emotionalsten Momenten der Zeremonie gehörte die posthume Verleihung des Golden Globes an Chadwick Boseman. Er wurde für seine Rolle im Blues-Drama "Ma Rainey's Black Bottom" als bester Schauspieler in der Kategorie Drama ausgezeichnet. "Er würde seinen Vorfahren danken und dass sie sich aufgeopfert haben", sagte Bosemans Witwe Taylor Simone Ledward, die den Preis für den im vergangenen Jahr verstorbenen schwarzen Schauspieler entgegennahm.
"Minari" bester ausländischer Film
Filmemacherin Chloé Zhao (38) hat mit dem Roadmovie "Nomadland" den Golden Globe für Regie gewonnen. Über sieben Jahrzehnte hinweg waren insgesamt nur fünf Regisseurinnen nominiert gewesen. Barbra Streisand war mit "Yentl" (1984) bislang die einzige Globe-Gewinnerin in dieser Sparte.
In der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" gewann das Familiendrama "Minari" von US-Regisseur Lee Isaac Chung, der darin seine eigenen Erfahrungen als Kind koreanischer Einwanderer im ländlichen US-Staat Arkansas einbringt. Mit "Minari", hauptsächlich in koreanischer Sprache gedreht, waren unter anderem Filme aus Italien, Frankreich und Dänemark im Rennen.
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