Eine Spendenaktion machte Tom Moore weit über Großbritannien hinaus berühmt. Nun nimmt das Land Abschied von "Captain Tom". Und das auf besondere Art und Weise.
Großbritannien sagt "Goodbye" zu seinem Pandemie-Helden: Im englischen Bedford haben die Briten Abschied von Rekordspendensammler Tom Moore genommen. Der 100 Jahre alte Weltkriegsveteran war am 2. Februar nach einer Coronavirus-Infektion gestorben.
Spektakuläre Trauerfeier für "Captain Tom"
Bei der Trauerfeier am Samstag wurde der in eine Union-Jack-Fahne gehüllte Sarg von sechs Soldaten in die Aussegnungshalle des Krematoriums in Bedford getragen. Gleichzeitig wurden Salutschüsse abgefeuert.
Wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie konnten nur acht Familienmitglieder vor Ort teilnehmen. Die BBC übertrug das Ereignis aber live im Fernsehen. Tausende Menschen brachten zudem ihre Anteilnahme in einem Online-Kondolenzbuch zum Ausdruck.
Ein Wunsch des Verstorbenen bleibt unerfüllt
Ihr Vater habe sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, wie er sich seine Beisetzung vorgestellt habe, sagte Moores Tochter Lucy Teixeira der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge.
Einen Wunsch habe sie aber nicht erfüllen können: "Wenn er in einen Pappkarton hätte gelegt werden können, anstatt dass ein Baum gefällt wird, dann hätte er das getan", so Teixeira. Es sei aber geplant, dass mehrere Bäume zu seinen Ehren gepflanzt würden, berichtete sie weiter.
Rekordspendensammler schafft Guinness-Weltrekord
Außerdem flog ein Militärflugzeug aus der Zeit des zweiten Weltkriegs über das Gelände. Anlässlich seines 100. Geburtstags im vergangenen April waren Spitfire-Jagdflugzeuge über Moores Haus im ostenglischen Marston Moretaine nahe Bedford gedonnert.
Von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen
Er war dafür 100 Runden mit seinem Rollator durch seinen Hinterhof marschiert. Beinahe über Nacht avancierte er zum nationalen Helden. Queen Elizabeth II. (94) schlug ihn zum Ritter.
Sein Siegeszug wollte kaum ein Ende nehmen. "Captain Tom", ehrenhalber auch noch zum Colonel befördert, stürmte sogar mit seiner eigenen Version der Fußball-Hymne "You'll Never Walk Alone" an die Spitze der Charts in Großbritannien. Den Song nahm er gemeinsam mit dem britischen Sänger und Schauspieler Michael Ball und einem NHS-Chor auf.
Später veröffentlichte er eine Autobiografie mit dem Titel "Tomorrow Will Be A Good Day" ("Morgen wird ein guter Tag") - das Buch wurde zum Bestseller.