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Rede von Charles am Abend:Briten trauern - und erwarten den König
09.09.2022 | 14:38
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Blumen, Kerzen und Abschiedsworte vor dem Buckingham-Palast: Großbritannien trauert tief um Elizabeth II. Zugleich wird mit Spannung die erste Rede des künftigen Königs erwartet.
Nach dem Tod von Elizabeth II. wartet Großbritannien gespannt auf die erste Ansprache des neuen Königs Charles III. In seiner Rolle als Monarch ist es an ihm, auf die großen Emotionen zu antworten, die der Tod der Queen im Vereinigten Königreich und weltweit ausgelöst hat.
In Großbritannien begann eine Staatstrauer; am Freitag geplante kulturelle und Sportveranstaltungen wurden abgesagt, Kaufhäuser blieben geschlossen, selbst die Mitarbeiter von Bahn und Post sagten ihre Streiks ab.
[Das Leben der Queen: Zahlen und Fakten]
Charles III. und Camilla kehren nach London zurück
Nach einer Nacht auf Schloss Balmoral in Schottland, wo die Queen am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben war, wollten König Charles III. und die Königsgemahlin Camilla am Freitag nach London zurückkehren.
Am Abend wird sich der König in einer aufgezeichneten TV-Ansprache an seine Untertanen wenden. Zuvor ist eine erste Audienz mit Premierministerin Liz Truss geplant.
[Protokoll: Was nach dem Tod der Queen passiert]
Charles hatte angesichts des sich verschlechternden Gesundheitszustands seiner Mutter in den vergangenen Monaten bereits mehr und mehr ihrer Pflichten übernommen. Am Donnerstagabend hatte er die Queen in einer Erklärung als "geschätzte Herrscherin und vielgeliebte Mutter" gewürdigt. Er wisse, dass ihr Verlust Menschen im ganzen Land, dem Commonwealth und in der ganzen Welt schmerze.
An der Londoner St. Paul's-Kathedrale, an Westminster Abbey, auf Schloss Windsor und an Kirchen im ganzen Land erklang am Mittag Glockengeläut. Anschließend wurden am Londoner Tower und weiteren Orten im Vereinigten Königreichs 96 Salutschüsse abgefeuert, einer für jedes Lebensjahr der Queen. Am Samstag wird Charles vom Thronrat formell zum König ausgerufen.
Queen wird auf Schloss Windsor beigesetzt
Wie der Buckingham-Palast mitteilte, gilt für den König und die königliche Familie eine ausgedehnte Trauerzeit, die erst eine Woche nach der Beisetzung der Queen endet. Das Datum für die Bestattung wurde zunächst noch nicht bekannt gegeben, Beobachter gehen jedoch davon aus, dass diese am 19. September stattfindet.
Zu der staatlichen Trauerfeier in der Westminster Abbey werden Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von Königshäusern aus der ganzen Welt erwartet. Anschließend wird die Queen in der King George VI.-Kapelle auf Schloss Windsor beigesetzt, wo bereits ihr im vergangenen Jahr verstorbener Mann Prinz Philip bestattet ist.
Am Donnerstag waren die engsten Angehörigen der Queen nach Schloss Balmoral in Schottland geeilt. Von dort sollen die sterblichen Überreste der Königin am Sonntag nach Schloss Holyroodhouse in Edinburgh gebracht werden. Am Dienstag soll der Sarg dann per Flugzeug nach London übergeführt werden, wo er anschließend in Westminster Hall aufgebahrt wird.
Die Behörden erwarten, dass in den darauf folgenden Tagen mehr als eine Million Menschen am Sarg der verstorbenen Monarchin vorbei defilieren werden.
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