Ermittler: Teil der Beute aus Grünem Gewölbe aufgespürt

    Drei Jahre nach Juwelendiebstahl:Teil der Beute aus Grünem Gewölbe aufgespürt

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    Rund drei Jahre nach dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden haben die Ermittler einen Großteil der Beute sichergestellt. Sie spürten 31 geraubte Gegenstände in Berlin auf.

    Die Behörden haben in der vergangenen Nacht in Berlin einen nach eigenen Angaben "erheblichen Teil" des 2019 aus dem Grünen Gewölbe in Dresden entwendeten Diebesguts sichergestellt. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am heutigen Samstag in Dresden mit.
    31 Einzelteile seien in der Nacht zum Samstag in Berlin entdeckt worden, hieß es. Darunter seien auch mehrere besonders wertvolle Gegenstände, unter anderen:
    • Der bekannte Hutschmuck (Reiherstutz)
    • und der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens aus der Brillantgarnitur.
    Dagegen fehlen demnach:
    • die bei dem Diebstahl beschädigte Epaulette mit dem "Sächsischen Weißen"
    • und die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste.

    Ermittlungserfolg nach Verhandlung mit Anwälten der Tatverdächtigen

    Die gesicherten Stücke seien in Begleitung von Spezialkräften der Polizei nach Dresden gebracht worden. In der sächsischen Landeshauptstadt sollen sie zunächst kriminaltechnisch untersucht werden. Anschließend sollen Fachleute der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sie auf Echtheit und Vollständigkeit prüfen.
    Wie die Ermittler mitteilten, gingen dem Fund der wertvollen Stücke Sondierungsgespräche mit den Anwälten der mutmaßlichen Einbrecher voraus. Seit Anfang des Jahres läuft in Dresden ein Prozess gegen sechs Tatverdächtige wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung.

    Prozess soll am Dienstag fortgesetzt werden

    Sie sollen am 25. November 2019 innerhalb weniger Minuten aus der sächsischen Schatzkammer im Residenzschloss 21 einzigartige Schmuckstücke gestohlen haben. Die Beute wurde auf einen Wert von 113 Millionen Euro taxiert.
    In den Sondierungsgesprächen zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht ging es den Angaben zufolge um eine mögliche Verfahrensverständigung und Rückführung noch vorhandener Beutestücke. Alles Weitere müsse nun dem weiteren Gang der Hauptverhandlung vorbehalten bleiben, hieß es. Diese soll am Dienstag fortgesetzt werden.

    Grünes Gewölbe: Innenminister dankt Soko

    Sachsens Innenminister Armin Schuster dankte den Ermittlern auf Twitter und bezeichnete den Fund als "schönstes Weihnachtsgeschenk":
    Tweet von Armin Schuster
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    Ansicht eines verspiegelten Raumes mit grün-goldenen Verzierungen im Grünen Gewölbes in Dreseden.
    Quelle: dpa

    • Das Historische Grüne Gewölbe im Dresdner Residenzschloss ist das barocke Schatzkammermuseum der sächsischen Kurfürsten und Könige. In zehn prachtvoll ausgestatteten Räumen beherbergt es rund 3.000 Schmuckstücke und andere Meisterwerke aus Gold, Silber, Edelsteinen, Elfenbein und anderen wertvollen Materialien aus mehreren Jahrhunderten.
    • Das 1723 bis 1729 eingerichtete Prunkstück der Kunstsammlung des legendären Kurfürst-Königs August der Starke (1670-1733) gilt als eine der reichsten Schatzkammern und eines der ältesten Museen Europas.
    • Drei der acht Räume aus dem 18. Jahrhundert fielen den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg 1945 zum Opfer. Die Rote Armee beschlagnahmte die ausgelagerten Kostbarkeiten und brachte sie nach Moskau, 13 Jahre später wurde die Sammlung zurückgegeben. Wegen Platzmangels konnte bis in die 90er Jahre aber nur ein geringer Teil davon gezeigt werden.
    • In die Rekonstruktion der barocken Räume - vom Bernsteinzimmer über den Pretiosensaal bis zum Juwelenzimmer - investierte Sachsen 45 Millionen Euro. Seinen Namen verdankt das Museum malachitgrünen Abfärbungen einzelner Bauteile darin.
    • Seit ihrer Wiedereröffnung im September 2006 gehört die Schatzkammer zu den Besuchermagneten der Kulturstadt.
    • Bei dem Einbruch am 25. November 2019 wurden einige der kostbarsten Stücke der Juwelensammlung des 18. Jahrhunderts gestohlen. Dabei handelt es sich um prominente Kunstwerke der Diamantrosen- und Brillantgarnitur sowie des Brillantschmucks der Königinnen, etwa die Große Brustschleife, eine Kette aus sächsischen Perlen, eine Epaulette (Schulterstück) und ein mit über 770 Diamanten besetzter Degen.
    Quelle: dpa

    Quelle: AFP, ZDF, dpa