Ein breites Bündnis warnt vor Hetze und Hass in Deutschland. Sebastian Urbanski, Schauspieler und Lebenshilfe-Vorstand, erhofft sich davon ein Umdenken radikaler Kräfte.
ZDFheute: Zum Auftakt des großen Wahljahres in Deutschland warnt ein breites Aktionsbündnis vor Hetze, Hass und Gewalt. Wie nehmen Sie persönlich die derzeitige Stimmung in unserem Land wahr?
Sebastian Urbanski: Im Lockdown bin ich viel zu Hause, aber ich lese und sehe viel in den Medien. Und ich bekomme mit, dass die Stimmung sehr angespannt ist, dass viele Leute extrem genervt sind.
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Nach einem Jahr Corona ist die Stimmung wohl auf dem Tiefpunkt. Viele sind verzweifelt. Menschen werden aggressiv, sprechen mit den Fäusten. Das macht mir Sorge. Da denke ich nur: Um Gottes Willen, bloß nicht in so eine Situation geraten!
ZDFheute: Das Aktionsbündnis "WIR für Menschlichkeit und Vielfalt“ beklagt insbesondere alltäglichen "Hass und Gewalt gegen Menschen" unter anderem aufgrund von Behinderung, psychischer und physischer Krankheit. Das klingt sehr dramatisch. Empfinden Sie das genauso?
Urbanski: Zurzeit bin ich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Aber ich habe selbst oft erlebt, dass sich Leute woanders hinsetzen, wenn ich im Bus oder in der Bahn war. Das ist noch harmlos.
Menschen wie ich werden abgewiesen und auch beschimpft als "Mongos" und so weiter. Sie werden in Clubs nicht reingelassen und müssen Angst vor Gewalt haben. Dabei sind wir doch alle Menschen.
Nach Einschätzung von Experten steigt die Zahl misshandelter Kinder in der Pandemie drastisch an.
ZDFheute: Ein "Eintreten für Menschlichkeit und Vielfalt", wie es das Aktionsbündnis fordert, gilt doch aber in weiten Teilen der Gesellschaft als selbstverständlich - oder sehen Sie das anders? An wen richtet sich der Appell vor allem?
Urbanski: Es gibt zum Glück Zusammenhalt, ja. Aber es gibt auch Gruppen mit sehr viel Aggressivität. Das sehe ich zum Beispiel bei der AfD. Die Partei grenzt viele Menschen aus. Sie macht das sehr radikal. Das macht mir große Sorge. Da kann ich nur wiederholen:
Ich hoffe, dass die Leute aus den rechten Parteien versuchen, uns zuzuhören. Dass sie mehr Vielfalt versuchen. Sie sollten nicht so engstirnig sein. Sie sollten etwas offener denken und sehen - dass auch andere Leute, die anders leben als sie, etwas wert sind.
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ZDFheute: Was macht Ihnen mit Blick auf unsere heutige Gesellschaft vor allem Sorge?
Urbanski: Mir machen vor allem Verschwörungstheoretiker, Hetzer und Gewalttäter Angst. Mir machen Leute Sorge, die sich nicht richtig informieren. Die radikal werden und nach allen Seiten mit Gewalt austeilen. Das beschäftigt mich sehr.
Die sollen damit aufhören. Die sollen nicht die Fäuste sprechen lassen. Ich hoffe deshalb auch, dass wir langsam aus dem Lockdown rauskommen und dass die Leute draußen wieder Menschlichkeit spüren und alle wieder zusammen sind.
ZDFheute: Die Corona-Krise trifft Sie persönlich auch als Schauspieler…
Urbanski: … Ja, unser "RambaZamba"-Theater ist leider seit langem zu. Dort herrschen eigentlich ganz viel Vielfalt und Menschlichkeit. Da kommen Künstler mit und ohne Behinderung zusammen und lernen gegenseitig ganz viel voneinander. Ich hoffe, dass wir bald wieder zusammenkommen und weiterarbeiten können.
Das Interview führte Marcel Burkhardt.
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