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Terra X - die Wissens-Kolumne : Warum Falten eigentlich kein Problem sind

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Die Haut ist unsere direkteste Verbindung zur Außenwelt. Über die Zeit bekommt sie einiges ab und wirft Falten. Gibt es dagegen eine wissenschaftlich fundierte Lösung?

Terra X - Die Wissens-Kolumne: Mai Thi Nguyen-Kim

In der Terra-X-Kolumne auf ZDFheute beschäftigen sich ZDF-Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten wie Harald Lesch, Mirko Drotschmann und Jasmina Neudecker sowie Gastexpert*innen jeden Sonntag mit großen Fragen der Wissenschaft - und welche Antworten die Forschung auf die Herausforderungen unserer Zeit bietet.

Eine Studie hat gezeigt: Ein Gesicht, bei dem die Haut gesund aussieht, scheint attraktiver. Daher soll unsere Haut auf jeden Fall mal eins tun: gut aussehen. Wenn sie möglichst rein ist, ohne Pickel, Flecken oder Haare, die da nicht sein sollen, dann macht sie eigentlich schon alles richtig.

Gut, dass es dafür Anti-Falten-Cremes gibt. Und auf den Packungen steht ja auch oft, dass ihre Wirkung in wissenschaftlichen Studien getestet wurde.

Anti-Falten-Cremes mit "mangelhaft" bewertet

Aber dann kommt der Schock: Stiftung Warentest hat eine eigene Studie durchgeführt und alle Cremes, von günstig bis teuer, erhielten die Note "mangelhaft". Wie kann das sein?

Zunächst einmal liegt es daran, dass es für die Behauptungen auf der Verpackung recht lockere Regularien gibt. Daher sagt ein Label wie "dermatologisch getestet" leider nichts über die zugrundeliegende Studie aus.

Die Haut ist ein komplexes Organ

Um wirklich zu wissen, was gegen Falten hilft, müssen wir erst verstehen, warum sie überhaupt entstehen. Die Haut ist eine Barriere, aber eben viel komplexer als eine Wand. Denn sie soll schließlich auch etwas spüren können und uns sowohl sanfte Berührungen wie auch schmerzhafte Verletzungen sofort zurückmelden. Sie soll im richtigen Moment schwitzen, um unseren Temperaturhaushalt zu regulieren. Und wenn wir einen gruseligen Film schauen, soll sie uns die Haare zu Berge stehen lassen. Gut, der letzte Punkt ist optional.

Unsere Haut ist keine simple, glatte Schutzwand, sondern besteht aus mehreren porösen Schichten, die einen ständigen Austausch zwischen innen und außen gewährleisten. Dadurch ist sie aber auch weniger stabil als eine übliche Wand und muss die ganze Zeit in Stand gehalten werden. Sie produziert pausenlos neue Hautzellen, die außen auf der Oberfläche abgelegt werden. Dort können sie alles abbekommen, was ihnen von der Umgebung abverlangt wird und werden nach Nutzung einfach abgeworfen und durch neue Zellen ersetzt.

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Ständige Hauterneuerung nimmt im Alter ab

Das hat seinen Preis: Die ständige Wartung kostet den Körper Ressourcen und nimmt daher im Alter ab. Die Haut wird dann weniger durchblutet und man findet auch weniger von den Stoffen, die unserer Haut in der Jugend ihre Festigkeit und Elastizität verleihen. Die Folge davon sind unter anderem Falten in der Haut, und zwar besonders an Stellen, die den größten Anteil an der Strahlung und den Elementen in unserer Umwelt abbekommen: also Gesicht, Hals und Hände.

Bemessen lässt sich das zum Beispiel an den Telomeren in unseren Hautzellen: Das sind Sequenzen im Erbgut, die die Chromosomen schützen. Und da sie sich normalerweise bei jeder Zellteilung verkürzen, spiegeln sie quasi das zelluläre Alter unserer Haut wider. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass die Telomere der äußeren Hautzellen kürzer sind als die der inneren: Die Außenwelt lässt die Haut also buchstäblich schneller altern.

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Faltenbildung ist natürlich

Faltenbildung ist daher ein Teil des ganz normalen Alterns. Sie ist von unserem Körper so vorgesehen und kein Zeichen eines krankhaften Prozesses. Eine Möglichkeit, mit den Falten umzugehen, könnte sein, sie als natürliche Begleitung des Alterns zu akzeptieren. Die Falten erzählen eine Geschichte und zeigen nach außen, dass die Haut uns immer gut beschützt hat.

Andererseits sind hier die Grenzen zwischen Ästhetik und Gesundheit etwas fließend, denn durch die trockenere und sprödere Haut im Alter steigt auch das Risiko von Verletzungen oder Druckgeschwüren. Daher kann es also Sinn machen, die Haut jung halten zu wollen.

Cremes können der Haut helfen

Feuchtigkeitscremes können der Haut dabei helfen, länger elastisch und faltenarm zu bleiben. Allerdings sollte man sich nicht von vermeintlich wissenschaftlichen Aussagen wie "klinisch" oder "dermatologisch getestet" auf den Creme-Packungen beeindrucken lassen und für die vielversprechenden Siegel und Testergebnisse extra tief in die Tasche greifen.

Denn solche Siegel sagen im Grunde gar nichts über die Wirksamkeit aus oder darüber, was da eigentlich gemacht wurde.

Werbeversprechen selten wissenschaftlich erwiesen

Die Werbeversprechen der Kosmetikindustrie sind nämlich in der Regel alles andere als wissenschaftlich erwiesen. Oft haben die Studien der Hersteller keine Kontrollgruppe, in der das Produkt zum Beispiel mit einem billigeren verglichen wird. Ohne diese Maßnahme, die ein Kernstück des wissenschaftlichen Arbeitens ist, lässt sich am Ende nicht sagen, ob man sich stattdessen nicht auch einfach mit Frischkäse einschmieren könnte. 

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Viel wichtiger als die genauen Inhaltsstoffe der Anti-Falten-Cremes sind die Dinge, die wir tun können, um unserer Haut bei ihrem Job zu helfen. Dazu gehören gesunde Ernährung, damit sie die Stoffe bekommt, die sie braucht, sowie der Schutz vor Sonne und Zigarettenrauch, um ihr ihre Aufgabe zu erleichtern.

Auch kostenlose Wege zu schöner Haut

Zum Glück gibt es auch Wege, das eigene Gesicht schöner zu machen, für die man gar kein Geld ausgeben muss. Wie eingangs erwähnt, wird nicht nur gesunde Haut als attraktiv wahrgenommen, sondern grundsätzlich auch einfach ein glückliches Gesicht. Daher: Was hilft, glücklich zu machen, steckt nicht in Cremetöpfchen.

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