Die Berliner Schülerin könnte für Ihr Spiel in dem Western "Neues aus der Welt" einen Golden Globe bekommen, für ihre zweite große Rolle. Eines an dem Film findet sie aber "doof".
Die Schülerin Helena Zengel aus Berlin drehte mit dem zweifachen Oscarpreisträger Tom Hanks den Western "Neues aus der Welt" und wurde für ihre Leistung am Mittwoch für einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin nominiert.
Über den Kinofilm:
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"Neues aus der Welt" wurde auf Englisch gedreht - was eine Herausforderung für die Schülerin war. "Also die ersten zwei Tage hat mir Tom sehr viel geholfen und auch meine Mama, die Sachen zu übersetzen", erzählt Zengel der Nachrichtenagentur dpa. Technische Begriffe habe sie noch nicht verstanden. "Und generell war ich noch nicht so gut in Englisch. Aber ich habe es tatsächlich dadurch, dass ich eben immerzu mit Englisch konfrontiert war, gelernt."
Die Rolle in "Systemprenger" ebnete Zengel den Weg
Nicht nur Zengels Blitzkarriere in Hollywood ist bemerkenswert, sondern auch, wie sie mit dem Erfolg umgeht. Das fiel schon 2019 bei der Berlinale auf, wo Nora Fingscheidts "Systemsprenger" im Wettbewerb lief und die Schülerin in der Hauptrolle das Publikum begeisterte. Anscheinend ohne Scheu stellte sich die damals Zehnjährige durchaus selbstbewusst den Fragen der internationalen Medien.
Zengel spielte so authentisch und intensiv, dass sich das bis nach Hollywood herumsprach - und der britische Regisseur Paul Greengrass, zu dessen Kinohits die "Jason Bourne"-Filme gehören, sie für "Neues aus der Welt" unter Vertrag nahm.
Helena Zengels Karriere könnte gerade erst Fahrt aufnehmen
Auch dabei überzeugte Zengel: Tom Hanks (64) schwärmte nach Angaben der Filmfirma Universal, die Schülerin habe eine "unglaubliche Ausdruckskraft".
Das Branchenblatt "Hollywood Reporter" bescheinigte ihr eine "erstaunliche Leistung", und das Fachblatt "Variety" kürte Zengel kürzlich zu einer von zehn vielversprechenden Jungschauspielerinnen, deren Karriere man besonders beachten sollte.
Wegen der Corona-Pandemie läuft "Neues aus der Welt" nicht im Kino, sondern auf dem Streamingdienst "Netflix" - und das "finde ich doof", sagte Zengel der dpa.
"Cool, Schauspielerin zu sein"
Die Zeit in Hollywood war für die Zwölfjährige dennoch eine spannende Erfahrung. Tom Hanks habe ihr erzählt, "wie er so lebt und wie er das so macht", sagte sie der dpa.
Sie glaube, es sei manchmal nicht so leicht, ein großer Schauspieler zu sein. "Du musst schon ein bisschen kontrollierter leben. Aber ich glaube, es ist trotzdem ein sehr schönes Leben. Man hat einen Job, den man sehr, sehr liebt und man hat alles, was man braucht. Also ich glaube, das ist schon ziemlich cool, Schauspielerin zu sein."