Hitze als Auslöser: Sterberate im Juli erhöht

    Sterbefälle in Deutschland:Sterberate im Juli durch Hitze erhöht

    09.08.2022 | 15:35
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    Die Hitzewelle hat im vergangenen Monat die Zahl der Sterbefälle in Deutschland steigen lassen, teilt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

    Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Sargträger schieben einen Sarg. Archivbild
    Während Hitzewellen steigen die Sterbefallzahlen in Deutschland, sagen die Statistiker vom Statistischen Bundesamt.
    Quelle: Bernd Thissen/dp

    Im Juli sind in Deutschland wohl auch aufgrund der Hitze zwölf Prozent mehr Menschen gestorben als im Mittel der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat. Das geht aus einer Hochrechnung hervor, die das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden veröffentlichte.
    Insgesamt wurden demnach 85.285 Todesfälle gezählt. Das sind 9.130 mehr als der Durchschnittswert. Dabei seien, wie bereits im Juni, die Sterbefallzahlen vor allem in Phasen sehr hoher Temperaturen erhöht gewesen, hieß es.

    Bundesamt: Besonders viele Wochen mit höheren Sterbefallzahlen durch Hitze

    So lagen sie den Angaben zufolge in den Kalenderwochen 28, 29 und 30 (11. bis 31. Juli) mit einem jeweiligen Plus von 16 Prozent, 24 Prozent und 14 Prozent deutlich über den Vergleichswerten. "Dass im Zuge von Hitzewellen die Sterbefallzahlen ansteigen, ist ein bekannter Effekt, der bereits in den Vorjahren beobachtet wurde", erklärten die Statistiker.

    In diesem Jahr sind jedoch bereits bis Ende Juli außergewöhnlich viele Wochen von diesem Effekt betroffen.

    Statistisches Bundesamt

    Die bislang höchste Temperatur des Jahres wurde dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge am 20. Juli gemessen, als in Hamburg-Neuwiedenthal 40,1 Grad erreicht wurden.
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    Corona-Daten für Juli nicht vollständig

    Das Bundesamt betrachtet in seiner monatlichen Statistik auch immer die Corona-Todesfälle: Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Covid-19-Todesfälle ist dem Statistikamt zufolge nur bis einschließlich der 28. Kalenderwoche (11. bis 17. Juli) möglich.
    Den Angaben zufolge wurden beim RKI bislang 508 Corona-Todesopfer mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 28. Kalenderwoche um 2.525 Fälle (16 Prozent) über dem mittleren Wert der vier Vorjahre.
    Während die Corona-Zahlen von Anfang April bis Mitte Juni zurückgegangen seien, hätten sie seitdem wieder leicht zugelegt. "Die erhöhten Sterbefallzahlen in dieser Zeit erklären sie dennoch nur zu einem geringen Teil", hieß es.

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