Es ist die schlimmste Brandkatastrophe in Tschechien seit 30 Jahren: In der Grenzstadt Bohumin sind während es Feuers in einem einem Plattenbau-Hochhaus elf Menschen gestorben.
Im elften Stock eines Hochhauses in der tschechischen Stadt Bohumin sind elf Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Kinder. Das Feuer wurde offenbar absichtlich gelegt.
Nach einem Hochhausbrand mit elf Toten und 13 Verletzten in der tschechischen Grenzstadt Bohumin deutet alles auf Brandstiftung hin. Die Ermittler hätten in dem Gebäude Spuren eines Brandbeschleunigers entdeckt, bestätigte eine Polizeisprecherin.
Ein Verdächtiger sei kurz nach dem Feuer festgenommen worden. Hintergrund könnte ein Familienstreit gewesen sein. Der Brand war im elften Stock des 13-stöckigen Plattenbaus ausgebrochen. Unter den Todesopfern waren auch drei Kinder. Zehn Bewohner und drei Einsatzkräfte wurden verletzt, zwei davon schwer.
Alle Opfer waren in der gleichen Wohnung
Bohumin liegt an der Grenze zu Polen und knapp 300 Kilometer östlich von Prag. Es war die schlimmste Brandkatastrophe im heutigen Tschechien seit 1990.
Laut Zeitung "MF Dnes" dürfte es sich um den Ex-Mann der Mieterin gehandelt haben. Alle Todesopfer hätten sich in der gleichen Wohnung aufgehalten, berichtete Innenminister Jan Hamacek, der zunächst von einem Nachbarschaftsstreit ausgegangen war.
Menschen sollen aus dem Fenster gesprungen sein
Nach Angaben der Feuerwehr breiteten sich die Flammen ungewöhnlich schnell aus. Zwei Spezial-Drehleitern und ein Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Augenzeugen berichteten tschechischen Medien, dass verzweifelte Menschen bei der Flucht vor Rauch und Flammen aus dem Fenster gesprungen seien. "Schrecklich, ich habe die Schreie bis zum Kinderspielplatz gehört", berichtete eine Anwohnerin.
Feuerwehrchef Vladimir Vlcek sagte, es sei tragisch, dass nur Sekunden bis zum Aufblasen des Sprungpolsters gefehlt hätten. Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um Zeugen des Brandes. Bohumin hat knapp 21.000 Einwohner.