Nach dem verheerenden Hochwasser in Rheinland-Pfalz und NRW rechnet das Rote Kreuz mit einem langen Hilfseinsatz. Viele Menschen im Krisengebiet seien traumatisiert.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat rund eine Woche nach dem zerstörerischen Hochwasser im Westen eine erste Bilanz gezogen: "Wir stellen uns schon darauf ein, dass wir noch mehrere Monate Hilfe zu leisten haben", sagte die Präsidentin der Hilfsorganisation, Gerda Hasselfeldt. Sie besuchte am Donnerstag das stark betroffene Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Hochwasser-Gebiete: So viele Helfer sind vor Ort
Rund 3.500 Helfer des DRK aus ganz Deutschland seien derzeit in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Sie helfen bei der Versorgung mit Trinkwasser, Strom, Hygieneartikeln - und mit der Bereitstellung von mobilen Arztpraxen. Viele Arztpraxen wurden zerstört.
Die psychischen Folgen der Katastrophe
Viele, die das Hochwasser und seine Folgen erlebt hätten, seien traumatisiert, sagte Hasselfeldt. Betroffen seien nicht nur Bürger, sondern auch Helfer. Das Deutsche Rote Kreuz sei mit Kriseninterventionskräften unterwegs, um psychologische Hilfe zu leisten.
Hohe Spendenbereitschaft für Hochwasser-Geschädigte
"Diese Hilfe wird auch vonseiten der Bevölkerung sehr anerkannt", sagte Hasselfeldt. Mehr als 15 Millionen Euro seien bereits an Spenden eingegangen.
Bei der Hochwasserkatastrophe vor rund einer Woche waren im Westen Deutschlands mindestens 175 Menschen ums Leben gekommen – davon 128 in Rheinland-Pfalz und 47 in Nordrhein-Westfalen.
ZDF-Recherchen zeigen: Die NINA-Warn-App hat in Rheinland-Pfalz nicht funktioniert:
- Keine NINA-App-Warnung in Katastrophengebiet
NINA-App blieb stumm: Nach ZDFheute-Informationen gab sie ausgerechnet im besonders betroffenen Landkreis Ahrweiler keine einzige Warnung aus.