Tagelang hätte es keine Unterstützung gegeben - weder Dixi-Klo, Wasser oder Seelsorger. Die erste Aufgabe der Freiwilligen: Tote bei der Polizei melden und Rettungsgassen bilden.
Der Landwirt Markus Wipperfürth wollte mit seinem Traktor im vom Hochwasser besonders hart betroffenen Eifelgebiet helfen. Seinen Erzählungen zufolge wurden freiwillige Helfer vor Ort in den ersten Tagen allerdings komplett allein gelassen.
Rettungsgassen mitten durch die Trümmer
Seit Tagen hilft Markus Wipperfürth aus Elsdorf freiwillig bei den Aufräumarbeiten und zeigt auf seiner Facebook-Seite das Engagement der Helfenden mitten in der Flut-Katastrophe - mit großem Zuspruch aus der Community. Er schildert das Ausmaß der Schäden und die damit verbundenen seelischen Herausforderungen.
"Ich habe so etwas im Leben noch nicht erlebt", sagt Markus Wipperführt bei ZDFheute live. Die erste Priorität sei gewesen, Rettungsgassen für Einsatzkräfte zu bilden - mitten durch die Trümmer, denn man hatte keine Chance, zu den verschütteten Personen vorzudringen. Mit so einem Einsatz hatte der Landwirt nicht gerechnet und fühlte sich am Anfang alleine gelassen. Drei Tage lang habe es kein Dixi-Klo, nicht einmal Wasser gegeben - weder zum Händewaschen, geschweige denn zum Trinken.
Polizei rufen, wenn man Leichen findet
Die Anordnungen seien sehr vage gewesen, er hätte lediglich den Hinweis bekommen, die Polizei zu kontaktieren, wenn man Leichen berge. Den Anblick lebloser Körper, die von der Wucht der Flut nach unten gespült worden waren, hätten freiwillige Helfer wie er ohne seelsorgerischen Beistand verkraften müssen.
Mittlerweile liefe die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und dem THW einwandfrei, "die Jungs sind super" und wüssten genau, wie man mit schwerem Gerät umgeht. Für die Zukunft wünscht sich Wipperfürth gezielte Unterstützung der Politik und "dass wir hier einfach unsere Arbeit machen können. Wir wollen helfen - darum geht es".
Querdenker-Vorwurf weist Wipperfürth zurück
Den Vorwurf, er würde auf der Payroll von Querdenken stehen, weist der Landwirt entschieden zurück: "Ich will hier einfach nur meine Arbeit machen", so Wipperfürth. Er würde seit sieben Tagen unter schwersten Bedingungen umsonst arbeiten und müsste sich mit solchen Vorwürfen herumschlagen. Klar sei aber auch: "Ich arbeite nicht 17 Tage umsonst", auch dafür müsste die Politik Lösungen schaffen.