Der Ukraine-Krieg verschärft Hungerkrisen weltweit. Allein in Afrika könnten Millionen Menschen zusätzlich in den Hunger getrieben werden, so Entwicklungsministerin Schulze.
Der Krieg in der Ukraine könnte nach Angaben von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) katastrophale Folgen für die Lebensmittelversorgung in Afrika haben. Die Ukraine gilt als "Kornkammer Europas". Und auch aus Russland komme sehr viel Weizen, sagte die SPD-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Entwicklungsministertreffens im französischen Montpellier.
Ukraine-Krieg verschärft Hungerkrisen weltweit
Wenn der Krieg weitergehe und die Weizen-Produktion dadurch in Gefahr sei, könne das bedeuten, "dass acht bis 13 Millionen Menschen zusätzlich in den Hunger getrieben werden", so Schulze. Hier müsse man versuchen, gegenzusteuern. Daher würden auf dem Treffen der EU-Entwicklungsminister auch Maßnahmen diskutiert, um langfristige Folgen des Krieges in der Ukraine abfedern zu können.
Auch laut Uno verschärft der Ukraine-Krieg Hungerkrisen in anderen Ländern. Seit dem russischen Angriff sei der globale Weizenpreis um rund ein Drittel gestiegen, äußerte sich zuletzt Martin Frick, Direktor des Welternährungsprogramms (WFP) in Deutschland.
Dass die Folgen der Ereignisse in Europa auch in Afrika zu spüren sind, bestätigen auch Menschen vor Ort: "Was in der Ukraine geschieht, hat Auswirkungen auf alle, sogar auf uns in Kenia und in ganz Afrika", sagt James Kimani Kairu, Priester der katholischen Diözese Eldoret in Kenia. Die Preise für Lebensmittel stiegen und die Menschen hätten große Angst. Der Präsident des katholischen Hilfswerks missio erklärte am Montag:
Schulze sagt mehr als 38 Millionen Euro für Menschen in der Ukraine zu
Die Entwicklungsministerin kündigte zudem an, dass von ihrem Ministerium mehr als 38 Millionen Euro als Unterstützung für die Menschen in der Ukraine zur Verfügung gestellt werden sollen.
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Schulze verwies dabei auch auf 500 Millionen Euro, die bereits über die EU-Kommission zugesagt wurden und auf 37 Millionen Euro, die das Auswärtige Amt für humanitäre Hilfe zur Verfügung stellt.
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