Hurrikan Ian hat in den USA und auf Kuba eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Dutzenden Menschen kamen uns Leben. Die Zahl der Toten ist auf mindestens 54 gestiegen.
In Florida hat Hurrikan "Ian" Schäden in Milliardenhöhe angerichtet. Mindestens 50 Tote sind bestätigt, etwa Zehntausend Menschen werden noch vermisst.
Inzwischen ist die Zahl der Toten durch Hurrikan "Ian" auf 54 angestiegen. Die meisten Toten gab es nach Angaben der Behörden im US-Staat Florida, wo Gerichtsmediziner bis zum späten Samstagabend (Ortszeit) 47 Tote zählten. Die meisten von ihnen ertranken. Im US-Staat North Carolina wurden bisher vier Tote gezählt und auf Kuba drei.
In Florida waren in der Nacht zum Sonntag noch immer fast eine Million Haushalte und Unternehmen von der Stromversorgung abgeschnitten. In der Spitze waren es rund 2,7 Millionen gewesen.
US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill werden am Mittwoch Florida besuchen, wie die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, im Kurzbotschaftendienst Twitter ankündigte. Das Paar werde jedoch zunächst am Montag nach Puerto Rico reisen, um sich dort ein Bild von den Zerstörungen des Hurrikans "Fiona" zu machen, der eine Woche zuvor in dem US-Überseegebiet auf Land getroffen war.
Hurrikan "Ian" hat im US-Bundesstaat Florida schwere Verwüstung hinterlassen. Nun ist der Sturm auf South Carolina getroffen.
Proteste in Kuba wegen Stromausfall
Angesichts eines massiven Stromausfalls nach dem Hurrikan hat es in Kuba den dritten Tag in Folge Proteste gegeben. Proteste sind in dem kommunistisch regierten Inselstaat eine Seltenheit. Auf der vielbefahrenen Straße Linea in der Hauptstadt Havanna errichteten einige Anwohner des zentrumsnahen Stadtteils Vedado mit umgekippten Müllcontainern eine Straßensperre.
Militärvertreter versuchten vor Ort, mit Zusicherungen zu beschwichtigen, es werde an der Reparatur der Leitungen gearbeitet. Sie wurden aber mit wütenden Beschwerden über die langsame Arbeit des Staates niedergeschrien.
Der Hurrikan Ian hat auch in Kuba massive Schäden hinterlassen.
Manche Demonstranten forderten auch "Freiheit". Später riefen sich Regierungsgegner- und Befürworter gegenseitig Parolen zu. Zivilpolizisten nahmen mindestens eine Person fest. Nach Berichten in sozialen Medien gab es auch in anderen Teilen Havannas Proteste.
Überschwemmungen und zerstörte Tabakfabriken
"Ian" war am Dienstag als Hurrikan der Kategorie 3 von 5 über den Westen des Karibiklandes hinweggefegt. Es gab Überschwemmungen, nach Regierungsangaben wurden Tausende Häuser und ein großer Teil der Infrastruktur der Tabakindustrie im wichtigen Anbaugebiet Pinar del Río zerstört.
Es kam auch zu einem landesweiten Stromausfall. Bei vielen Menschen, auch in Gegenden der Hauptstadt, war die Stromversorgung bis Samstag nicht wiederhergestellt. Betroffen war auch die Wasserversorgung, die über elektrische Pumpen funktioniert.
Kubas Stromnetz war schon vor dem Sturm in schlechtem Zustand, es kommt zu häufigen Ausfällen. Diese waren auch ein Auslöser für Demonstrationen gegen die Regierung am 11. Juli 2021 - den wohl größten seit der kubanischen Revolution von 1959. Hunderte Teilnehmer wurden zu teils langen Haftstrafen verurteilt.