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Tankstellenmord : Gutachter: Angeklagter voll schuldfähig

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Bereits 2015 soll die Radikalisierung des Angeklagten im Prozess um den Tankstellenmord von Idar-Oberstein begonnen haben. Zudem sei er voll schuldfähig, so ein Gutachter.

Bad Kreuznach: Angeklagter im Tankstellemord-Prozess von Idar-Oberstein. Archivbild
Der Angeklagte im Tankstellemord-Prozess von Idar-Oberstein (Archivbild)
Quelle: Wolfgang Rattay/Reuters

Der mutmaßliche Tankstellenmörder von Idar-Oberstein ist einem psychiatrischen Gutachten zufolge zur Tatzeit ohne Einschränkungen schuldfähig gewesen. Nach der am Montag vor dem Landgericht Bad Kreuznach vorgestellten Untersuchung ergaben sich keine psychiatrischen oder neurologischen Auffälligkeiten, die auf eine schwere Einschränkung hinweisen.

Bei dem 50-Jährigen gebe es darüber hinaus keine Hinweise auf eine krankhafte seelische Störung, verminderte Intelligenz oder andere Beeinträchtigungen, welche die Schuldfähigkeit vermindern könnten, sagte der Gutachter aus.

Mord wegen Maskenpflicht

Der Angeklagte wird beschuldigt, Mitte September 2021 einen 20 Jahre alten Tankstellenmitarbeiter erschossen zu haben, weil dieser ihn aufgefordert hatte, sich an die Maskenpflicht zu halten. In einem früheren Prozesstermin hatte der Angeklagte die Tat gestanden und umfassend ausgesagt.

Laut einem Rechtsmediziner war der Angeklagte zur Tatzeit stark betrunken und soll zwischen 1,73 und 1,93 Promille intus gehabt haben. Je nach Berechnung habe der geschätzte Blutalkoholwert auch darüber liegen können, so der Sachverständige.

Idar-Oberstein: Angeklagter seit 2015 radikalisiert

Der Angeklagte hat sich nach Aussage eines Gefängnispsychologen seit dem Jahr 2015 politisch radikalisiert. Während der Untersuchungshaft habe der 50 Jahre alte Angeklagte in über 60 Sitzungen über sich, seinen psychischen Zustand, die Tat sowie über allgemeine Themen gesprochen, sagte der als Zeuge geladene Psychologe am Montag vor dem Landgericht in Bad Kreuznach.

Während es anfangs vor allem um Flüchtlingspolitik gegangen sei, habe sich die Radikalisierung des Deutschen seit dem Frühjahr 2020 weiter verschärft. Ein Grund dafür sei der Suizid seines Vaters im März 2020 gewesen, der zuvor die Mutter des Angeklagten angeschossen hatte.

Ab diesem Zeitpunkt habe er sich in das Thema der Corona-Maßnahmen reingesteigert, sagte der Psychologe, der zuvor von seiner Schweigepflicht entbunden worden war.

Mutmaßlicher Tankstellen-Täter soll Reue gezeigt haben

In den Gesprächen habe der Angeklagte auch Reue für die ihm zur Last gelegte Tat gezeigt. Die Motive dafür seien ihm bis heute nicht ganz klar. Im Januar habe der Angeklagte im Gefängnis einen Suizidversuch begangen, berichtete der Psychologe.

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