Die Auflage des gedruckten Ikea-Katalogs geht kontinuierlich zurück. Der schwedische Möbelriese reagiert - und stellt den Katalog nach 70 Jahren ein.
Ikea verzichtet künftig auf seinen gedruckten Katalog. Das in Schweden gegründete Unternehmen will seine Produkte künftig vor allem auf digitalen Wegen vorstellen, wie die deutsche Ikea-Gesellschaft mitteilte.
Immer geringere Nachfrage an Druckversion
Damit reagiert der Möbelriese auch auf veränderte Gewohnheiten und Bedürfnisse von Verbrauchern, wie Ikea-Manager Konrad Grüss erklärte.
Das Kundenverhalten habe sich mehr und mehr gewandelt und der Katalog sei immer weniger genutzt worden, heißt es weiter in der Begründung für das Aus des Ikea-Katalogs.
Aus für den Katalog, aber Boom von Online-Umsatz
Ikea-Gründer Ingvar Kamprad hatte den ersten Katalog 1951 noch selbst zusammengestellt. 2016 erreichte das Druckwerk weltweit noch eine Rekord-Auflage von 200 Millionen Exemplaren.
Im umsatzstärksten Markt Deutschland wurden im vergangenen Jahr 23 Millionen Kataloge abgesetzt. Der aktuelle und wohl letzte Katalog hat im Vergleich dazu nur noch eine Auflage von 8,5 Millionen Exemplaren.
In der Corona-Pandemie hat Ikea seinen Online-Umsatz stark gesteigert. Im vergangenen Jahr sei der Onlinehandel bei Ikea weltweit um 45 Prozent gewachsen, die Webseite habe mehr als vier Milliarden Besucher verzeichnet. Diesen Weg wolle das Unternehmen demnach in Zukunft fortsetzen, so Grüss.
Schöner wohnen - warum nicht? Problematisch: wenn Möbel zum Konsumprodukt werden. Denn das Geschäft mit dem Holz belastet auch die Umwelt.