Landwirte in Indien fürchten um ihre Existenz. Die Bauern wollen die Deregulierung der Agrarwirtschaft stoppen. Seit Wochen protestieren sie in Massen nahe der Hauptstadt.
In Indien haben Hunderttausende Bauern ihre Proteste gegen eine Deregulierung der Landwirtschaft fortgesetzt. Sie blockierten wichtige Zufahrtsstraßen in die 20-Millionen Metropole Neu-Delhi.
Viele Landwirte kampieren bereits seit zwei Wochen an den Stadträndern der indischen Hauptstadt. Täglich kommen weitere hinzu, vor allem aus Haryana, Rajasthan und Pandschab.
Die Bauern verlangen, dass die Regierung drei im September beschlossene Gesetze zurücknimmt, mit denen der Sektor für Privatinvestoren geöffnet werden soll.
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Premier Modi: Reformen kommen Bauern zugute
Indiens Premierminister Narendra Modi versicherte, dass der Regierung das Wohlergehen der Bauern am Herzen liege.
Die Reformen würden Investitionen in die Landwirtschaft anstoßen und den Bauern zugute kommen, sagte er beim Jahrestreffen der indischen Handelskammer. Die Bauern stellen in Indien eine starke Wählerschaft.
"Marsch auf Delhi"
Bauernverbände haben zu einem "Marsch auf Delhi" aufgerufen, um die Agrarreform zu Fall zu bringen, nachdem mehrere Verhandlungen mit der Regierung gescheitert waren, wie der Fernsehsender NDTV berichtete.
Die Polizei, die die ersten Protestzüge am 26. November vor der Metropole gestoppt hatte, wurde massiv verstärkt und baute Barrieren, um die Bauern am Weiterziehen zu hindern.
Die Landwirtschaft trägt rund 15 Prozent zur indischen Wirtschaftsleistung bei und ist Lebensgrundlage für rund 58 Prozent der 1,3 Milliarden Einwohner des Landes.
Viele Bauern stehen wirtschaftlich stark unter Druck und befürchten, im freien Wettbewerb ganz vom Markt gedrängt zu werden.