Sie hatten eine junge Frau in einem Bus in Neu Delhi brutal missbraucht. Nun will Indien mit der Hinrichtung der Täter zeigen, dass es mehr für die Sicherheit von Frauen tut.
Wegen der Vergewaltigung und Tötung einer Studentin vor mehr als sieben Jahren sind in Indien vier Männer hingerichtet worden. Das teilte das Gefängnis in Neu Delhi mit. Die Männer hatten die 23-Jährige 2012 in einem Bus so brutal missbraucht, dass sie zwei Wochen später an den Verletzungen starb.
Der Fall zeigte ein grundlegendes Problem in Indien: Alle 15 Minuten kommt es demnach zu einer Vergewaltigung. Nach der Hinrichtung sagte die Mutter des Opfers: "Es hat gedauert, aber Gerechtigkeit wurde endlich geschaffen." Vor dem Gefängnis hatte sich eine große Menschenmenge versammelt. Als die Menschen erfuhren, dass die Hinrichtung vollstreckt war, brachen sie in Jubel aus.
Im Dezember 2012 hatten die Medizinstudentin und ein Freund nach einem Kinoabend für den Heimweg einen Bus genommen, in dem auch sechs betrunkene Männer waren. Sie verprügelten den Freund und vergewaltigten die Frau. Für ihre Tat nutzten sie auch Metallstangen. Danach warfen sie die beiden aus dem Bus.
Indien will Exempel statuieren
Hinrichtungen sind in Indien selten - zuletzt war so 2015 ein Mann gestorben, der 1993 für einen der schlimmsten Terroranschläge der indischen Geschichte mit mehr als 200 Toten und Hunderten Verletzten verantwortlich gewesen war.
Mit der jetzigen Hinrichtung will Indien exemplarisch zeigen, etwas für mehr Sicherheit der Frauen zu tun. Gleichzeitig versuchten die Verteidiger der Täter und deren Familien den angesetzten Todestag bis zuletzt zu verhindern.
Wie Indien versucht, Vergewaltigungen härter zu bestrafen, lesen Sie hier:
- Indien kämpft für die Sicherheit von Frauen
Nichts für Frauen - so lautet das Indien-Dauer-Klischee. Breaking News über Vergewaltigungen und Lynchmorde verdecken, was Indien auch ist: ein Land voller Hoffnungsträger(innen).