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Massenpanik in Indonesien : Stadion-Katastrophe: Polizeichef entlassen

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Der örtliche Polizeichef sowie neun Elite-Offiziere sind nach der Stadion-Katastrophe in Indonesien suspendiert worden. Gegen 18 weitere Personen wird laut Polizei ermittelt.

Schuhe liegen auf dem Boden des Fußballstadions in Indonesien, in dem es zu einer Massenpanik kam.
Die Massenpanik in Indonesien war eine der schwersten Stadion-Katastrophen in der Geschichte des Fußballs.
Quelle: epa

Nach der tödlichen Massenpanik in einem Fußballstadion der indonesischen Stadt Malang sind am Montag der örtliche Polizeichef und neun Elite-Offiziere ihrer Ämter enthoben worden. Gegen 18 weitere Personen wird nach Angaben der nationalen Polizei ermittelt, wer dafür verantwortlich war, dass Tränengas in dem Stadion eingesetzt wurde. Das gilt als Auslöser der Massenpanik, bei der mindestens 125 Menschen ums Leben kamen, darunter 17 Kinder.

Ein Sprecher der nationalen Polizei, Dedy Prasetyo, teilte mit, der Polizeichef von Malang, Ferli Hidayat, und neun Mitglieder einer Elite-Brigade seien suspendiert worden. Ein Disziplinarverfahren könnte zu ihrer Entlassung führen. Gegen 18 Beamte mittleren bis hohen Rangs werde wegen des Tränengaseinsatzes ermittelt.

Unabhängiges Expertenteam eingesetzt

Nach der tödlichen Massenpanik hatte Indonesien ein unabhängiges Expertenteam eingesetzt, das die Hintergründe klären soll. Dies wurde am Montag nach einer Sondersitzung der Regierung mit hochrangigen Sicherheitsbeamten bekannt. Die Tragödie in der Stadt Malang ist eine der schlimmsten Stadion-Katastrophen in der Geschichte des Fußballs.

Das "Joint Independent Fact Finding Team" werde aus Regierungsbeamten, Vertretern des Fußballverbandes, Experten, Akademikern und Journalisten bestehen, sagte Sicherheitsminister Mohammad Mahfud.

Es wird erwartet, dass das Team seine Arbeit in zwei oder drei Wochen abgeschlossen hat.
Mohammad Mahfud, Sicherheitsminister Indonesien

Die Regierung habe zudem die Nationalpolizei angewiesen, "in den nächsten Tagen" gegen Personen zu ermitteln, die für die Tragödie verantwortlich sein könnten.

Nach Ausschreitungen in einem indonesischen Fußballstadion sind mindestens 125 Menschen ums Leben gekommen, etwa 300 wurden verletzt. Das Vorgehen der Polizei wirft nun Fragen auf.

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1 min
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Menschenrechtsgruppen forderten Ermittlungen

Menschenrechtler hatten zuvor eingehende Ermittlungen gefordert. Es müssten sowohl die Polizeikommandeure als auch einfache Beamte zur Rechenschaft gezogen werden, die beschlossen hätten, "erhebliche und übermäßige Mengen an Tränengas abzufeuern", sagte Phil Robertson, stellvertretender Asien-Direktor der Organisation "Human Rights Watch". "Die FIFA-eigenen Regeln verbieten die Verwendung von 'Massenkontrollgas' in Stadien", betonte er.

Mehr als 300 Verletzte nach Fußballspiel in Indonesien

Am Samstagabend war es nach dem Erstliga-Spiel zwischen Arema FC und Persebaya FC in der Provinz Ost-Java zu Ausschreitungen gekommen. Nach der 2:3 Heimniederlage von Arema, der ersten Niederlage gegen den Erzrivalen seit über 20 Jahren, hatten Tausende Fans den Platz des Kanjuruhan-Stadions gestürmt.

Die Polizei setzte Tränengas ein. Es kam zu einer Massenpanik. Zahlreiche Opfer sollen an Sauerstoffmangel gestorben sein, andere wurden offenbar zu Tode getrampelt. Auch zwei Polizisten sind unter den Toten. Mehr als 300 Menschen wurden den Behörden zufolge verletzt, einige schwer.

Nach Massenpanik in Indonesien - Zahl der Toten auf 125 korrigiert 

Nach gewaltsamen Ausschreitungen bei einem Fußballspiel in Indonesien sind mindestens 125 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind auch zwei Polizisten.

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