Der Chemie-Unfall im Frankfurter Industriepark Höchst ist unter Kontrolle. Am Mittag war eine Schwefelverbindung ausgetreten. Die Warnungen an die Bevölkerung wurden aufgehoben.
Der Chemie-Alarm im Industriepark Höchst in Frankfurt wurde wieder aufgehoben. Nachdem dort in einem Gebäude Oleum ausgetreten war, hatte die Feuerwehr vor einer möglichen Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung gewarnt. Der Stoff wird auch "rauchende Schwefelsäure" genannt.
Betroffen waren vor allem Schwanheim und Kelsterbach. "Bleiben Sie in Ihren Wohnungen! Schließen Sie Fenster und Türen", hieß es zunächst vom Industrieparks Höchst. Außerdem sollen Lüftungs- und Klimaanlagen abgeschaltet werden. Am Nachmittag dann die Entwarnung via Twitter: "Der Stoffaustritt konnte durch die Werkfeuerwehr gestoppt werden", hieß es von der Frankfurter Feuerwehr.
"Messwerte unterhalb der Nachweisgrenze"
Der Schiffsverkehr auf dem Main war vorübergehend eingestellt worden. Einsatzkräfte waren vor Ort, um die Ausbreitung zu stoppen und Messungen durchzuführen. Doch die Messwerte lagen "unterhalb der Nachweisgrenze", wie die betroffene Firma am Nachmittag mitteilte.
Laut Industriepark trat der Stoff gegen 13:30 Uhr aus bisher unbekanntem Grund bei einem Betrieb für Schwefel- und Zinkchemie aus. Die Werksfeuerwehr schlug die ausgetretenen Stoffe mit einem Wasserschleier nieder.
Stoff kann schwere Augenschäden verursachen
Nach Angaben der Firma handelt es sich um Oleum - eine Lösung von Schwefeltrioxid in Schwefelsäure. Oleum bildet bei Kontakt mit der Luftfeuchtigkeit starken Nebel. Es verursacht bei direktem Kontakt schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden und kann die Atemwege reizen. Der Stoff wird im Industriepark unter anderem zur Herstellung von Lebensmittelzusatzstoffen benötigt.