Über die Plattform "Infowars" hat der US-Amerikaner Alex Jones Verschwörungstheorien verbreitet - unter anderem über ein Schulattentat. Nun meldete er Insolvenz an.
Der ultrarechte US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones hat Insolvenz für seine Plattform "Infowars" angemeldet. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, beantragte Jones Gläubigerschutz nach dem US-Insolvenzrecht.
Dieses Vorgehen zielt darauf ab, die zivilrechtlichen Verfahren gegen "Infowars" einzufrieren, während sich das Unternehmen um seine Refinanzierung und Sanierung bemüht.
Schulattentat in Newtown: Klagen von Eltern
Zu den von Jones und "Infowars" verbreiteten Verschwörungstheorien gehört die Behauptung, das Schulattentat an der Sandy-Hook-Grundschule im Jahr 2012 habe nicht wirklich stattgefunden - sondern sei vorgetäuscht worden, um eine Verschärfung des Waffenrechts durchzusetzen.
Bei dem Massaker in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut hatte der Täter 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen. Von Eltern der damaligen Todesopfer wurde Jones mit zahlreichen Klagen überzogen. Sie werfen dem Radiomoderator vor, er habe mit seinen Aufsehen erregenden Falschbehauptungen Einnahmen in Millionenhöhe erwirtschaftet.
Jones hat seither eingeräumt, dass das Schulattentat in Newtown tatsächlich stattgefunden hat.
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Die Familien von Sandy Hook lehnten Ende März Jones' Angebot zur Beilegung ihrer Verleumdungsklage ab. Jones hatte angeboten, jedem der 13 Kläger 120.000 Dollar zu zahlen. Gerichtsunterlagen zufolge gab InfoWars ein geschätztes Vermögen mit 0 bis 50.000 Dollar an - bei geschätzten Verbindlichkeiten von 1 bis 10 Millionen Dollar.
Alex Jones unterstützt Donald Trump
Jones ist ein Unterstützer des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Er machte sich auch Trumps Falschbehauptung zu eigen, dessen Wahlniederlage gegen den heutigen Präsidenten Joe Biden sei auf massive Betrügereien zurückzuführen.
Jones soll bei dem Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol in Washington - den Sitz des US-Kongresses - im Januar 2021 dabei gewesen sein.