Mehr als 40 Tote, hunderte Verletzte - und unter den Trümmern werden noch weitere Opfer vermutet: Indonesien ist erneut von einem schweren Erdbeben erschüttert worden.
Bei einem schweren Erdbeben sind auf der indonesischen Insel Sulawesi mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte wurden verletzt, teilte die nationale Such- und Rettungsagentur mit.
Die Opferzahl werde womöglich noch steigen, sagte der Leiter der Katastrophenschutzbehörde in der Provinzhauptstadt Mamuju, Ali Rahman. Viele der Toten seien unter Trümmern begraben.
Krankenhaus eingestürzt und komplett zerstört
Besonders schwer traf es Mamuju, die Hauptstadt der Provinz Westsulawesi. Dort stürzten bei dem Beben in der Nacht zum Freitag ein Krankenhaus und weitere Gebäude komplett ein. Die Klinik sei völlig zerstört worden, berichtete ein Vertreter der örtlichen Rettungsdienste.
Über ein Dutzend Patienten und Mitarbeiter seien verschüttet worden, "wir versuchen gerade, sie zu bergen". Teilweise zerstört wurden demnach auch mindestens ein Hotel; der Gouverneurssitz sowie der städtische Flughafen wurden beschädigt.
Das ganze Ausmaß der Schäden war zunächst noch nicht überschaubar. "Straßen sind aufgeplatzt und viele Gebäude eingestürzt", schilderte eine Einwohnerin der Stadt die Zerstörung.
Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,2, sein Epizentrum lag 36 Kilometer südlich von Mamuju, 18 Kilometer unter der Erdoberfläche. Bis zum Abend bargen die Rettungsmannschaften dort 34 Leichen aus den Trümmern der eingestürzten Gebäude, zehn weitere Verschüttete konnten sie lebend bergen.
Mindestens acht Menschen starben im weiter südlich gelegenen Ort Majene. Wie viele Menschen noch verschüttet sein könnten, war zunächst unklar.
Wetterbehörde warnt vor Nachbeben und Tsunami
Auf Aufnahmen in Onlinemedien war zu sehen, wie Einwohner von Mamuju aus der Küstenstadt fliehen. Von heftigem Regen und dem Beben ausgelöste Erdrutsche blockierten jedoch die Hauptausfallstraße, und auch andere Straßen waren geborsten. Die Wetterbehörde warnte die Einwohner zudem vor weiteren Nachbeben, die möglicherweise noch stärker sein könnten als das erste Beben und einen Tsunami auslösen könnten. Deshalb sollten sie alle Strandgebiete meiden.
Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo sich mehrere Erdplatten treffen und die seismische Aktivität besonders hoch ist. Am 26. Dezember 2004 hatte ein Erdbeben vor der Küste Sumatras eine Reihe von verheerenden Tsunamis an den Küsten des Indischen Ozeans ausgelöst. Insgesamt 220.000 Menschen starben, darunter 170.000 in Indonesien.
Bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 sind in Indonesien mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen, Hunderte wurden verletzt. Rettungskräfte suchen weiter nach Vermissten.