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Reparatur für längere Nutzung : Leck in Isar 2: Reservebetrieb wird geprüft

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Das AKW Isar 2 in Bayern soll im Fall von Energieengpässen bis April Teile des Landes mit Strom versorgen. Für die Nutzung als Notreserve wäre allerdings eine Reparatur von Nöten.

Bayern, Essenbach: Wasserdampf steigt aus dem Kühlturm des Atomkraftwerks (AKW) Isar 2.
Reparatur für Bereitschaftsreserve notwendig: das AKW Isar 2 in Bayern (Archivbild)
Quelle: Weigel/dpa

Für eine Laufzeit über das Jahresende hinaus müsste das Atomkraftkraftwerk Isar 2 in Bayern zur Reparatur einer Leckage für etwa eine Woche stillgelegt werden.

"Das Energieunternehmen Preussen-Elektra hat das Bundesumweltministerium im Zuge der Fachgespräche über Vorbereitungen einer Bereitschaftsreserve in der vergangenen Woche über eine interne Ventilleckage im Atomkraftwerk Isar 2 informiert", teilte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums (BMUV) mit.

Keine Beeinträchtigung der Sicherheit

Eine Beeinträchtigung der Sicherheit bestehe nicht, hieß es weiter. Jedoch müsse der Meiler repariert werden, um über das Jahresende hinaus für einen Leistungsbetrieb zur Verfügung zu stehen.

Das Ministerium kündigte an, aufgrund der neuen Sachlage nun prüfen zu wollen, ob Isar 2 weiterhin bis Mitte April als Notreserve für die deutsche Energieproduktion genutzt werden könne, wie es Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorsehen.

Das Bundesumweltministerium prüft ebenso wie das Bundeswirtschaftsministerium die neue Sachlage und ihre Auswirkungen für die Konzeption und Realisierung der Bereitschaftsreserve.
Bundesumweltministerium

Reparatur nur bei Weiterbetrieb notwendig

Die Reparatur sei nach Auskunft des Betreibers nicht notwendig, sollte das AKW wie durch den 2011 beschlossenen Atomausstieg nach dem 31. Dezember 2022 den Leistungsbetrieb beenden, hieß es weiter aus dem Ministerium. Bayerns Atomaufsicht sei bereits vom Betreiber über die Leckage informiert worden.

Nach Angaben von Preussen-Elektra muss der Stillstand bereits im Oktober erfolgen, da die Brennelemente des Reaktorkerns im November eine zu geringe Reaktivität hätten, um die Anlage aus dem Stillstand heraus wieder hochzufahren, teilte das BMUV mit.

Atomkraftwerk Isar 2; Essenbach, 21.07.2022

Wirtschaftsminister Habeck - Zwei Atomkraftwerke bleiben als Reserve 

"Einsatzreserve bis Mitte April 2023": Anders als im Atomausstieg festgehalten, sollen laut Habeck zwei der drei laufenden deutschen Atomkraftwerke weiter zur Verfügung stehen.

Bisher habe der Betreiber immer ausgeführt, dass die Anlage bis zum Jahresende mit nahezu voller Leistung laufe, hieß es weiter aus dem Ministerium. Auch der TÜV Süd und verschiedene Politiker von CDU, CSU und FDP hatten wiederholt erklärt, Isar 2 sei sicher und könne und müsse daher auch über das Jahresende hinaus Strom produzieren dürfen.

Risiken wegen hohen Alters von Isar 2?

Isar 2 wurde 1988 erbaut. Kritiker der Laufzeitverlängerung hatten in der Vergangenheit immer wieder auf Risiken aufgrund des hohen Alters des Meilers verwiesen. Im Zuge des Atomausstiegs waren auch eigentlich alle zehn Jahre vorgeschriebene Sicherheitskontrollen ausgefallen.

"Die neuen Angaben enthalten im Vergleich zu jenen, die der Betreiber mit Schreiben vom 25. August gegenüber dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gemacht hat und die in die Auswertung des Stresstests und seine Bewertung eingeflossen sind, einige wesentliche neue Fakten", betonte der Ministeriumssprecher.

Diese müssten nunmehr bei den Planungen für eine Verfügbarkeit des AKW zur Stromproduktion nach dem 31. Dezember 2022 berücksichtigt werden.

Umweltministerium: Hohe Sicherheitsstandards müssen gewährleistet sein

Für das Umweltministerium stehe bei der Prüfung des AKW im Vordergrund, dass die derzeit hohen Sicherheitsstandards der deutschen Atomkraftwerke auch weiterhin gewährleistet seien. "Ein besonderes Augenmerk liegt dabei darauf, die Einschätzung der Atomaufsicht des Landes Bayern und des Betreibers im Hinblick auf die Leckage des Ventils zu prüfen."

Seit Russland deutlich weniger Gas nach Deutschland liefert, wurde über einen längeren Betrieb der drei verbliebenen Atomkraftwerke diskutiert. Habeck schlug vor kurzem vor, die zwei süddeutschen Kraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim für den Fall von Engpässen noch bis Mitte April einsatzbereit zu halten.

Interview

Habecks Vorschlag - Nouripour zu AKW: Nach dem Winter ist Schluss 

Wirtschaftsminister Habeck will zwei Atomkraftwerke befristet als Reserve einsetzen. Grünen-Co-Chef Omid Nouripour verteidigt das im ZDF, betont aber: nach dem Winter ist Schluss.

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