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Erdrutsch in Italien : Achtes Todesopfer auf Ischia gefunden

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Unwetter haben auf der italienischen Insel Ischia einen schweren Erdrutsch ausgelöst. Inzwischen wurde ein achtes Todesopfer gefunden. Helfer suchen weiter nach Vermissten.

Nach dem Erdrutsch auf der italienischen Insel Ischia gehen die Bergungsarbeiten weiter. Mehrere Tote seien inzwischen geborgen, mehrere Personen gelten aber dennoch als vermisst.

Beitragslänge:
2 min
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Im Schlamm versunkene Autos, bis ins Meer gerissene Busse, Schutt und Verwüstung in den Straßen: Heftige Unwetter haben am Samstag im Norden der italienischen Mittelmeerinsel Ischia Überschwemmungen und Chaos angerichtet.

Die Zahl der Todesopfer ist auf mittlerweile acht gestiegen, wie aus einer Mitteilung der Feuerwehr auf Twitter am Montag hervorging. Das Suchteam fand den Mann in Casamicciola, einem der schwer von Starkregen und Sturm getroffenen Orte im Norden der Insel. Damit sank die Zahl der noch vermissten Menschen auf vier.

Ein 22 Tage altes Baby tot geborgen

Am späten Sonntagabend hatte die Präfektur im süditalienischen Neapel noch sieben Todesopfer bestätigt und nähere Details bekannt gegeben: Demnach waren unter ihnen ein erst 22 Tage altes Baby, ein 11 Jahre alter Junge und dessen 6-jährige Schwester. Zudem entdeckten die Einsatzkräfte drei tote Frauen und einen Mann.

Auräumarbeiten auf der Insel Ischia
Menschen in Casamicciola räumen Schlamm und Schutt weg nach den verheerenden Erdrutschen vom Samstag.
Quelle: AP

Die Suche nach Vermissten gestaltete sich schwierig. Die Helfer mussten sich in der Hafenstadt Casamicciola durch gewaltige Mengen an Schlamm und Geröll wühlen, die sich laut Feuerwehr teils sechs Meter hoch türmten. Taucher prüften, ob sich in den ins Meer gespülten Autos möglicherweise Opfer befinden.

Altkanzlerin Merkel trauert um Opfer

Altkanzlerin Angela Merkel hat immer wieder Urlaub auf der italienischen Insel Ischia gemacht. Nach dem schweren Unwetter vom Wochenende zeigte sich die CDU-Politikerin nun betroffen und drückte den Menschen ihre Anteilnahme aus.

"Ich trauere mit Ihnen um die Opfer und bin in Gedanken bei Ihren Angehörigen, bei allen von der Katastrophe Betroffenen und bei den Rettungskräften", hieß es in einer Mitteilung auf der offiziellen Seite der 68-Jährigen. Merkel kenne die bei Touristen beliebte Ferieninsel am Golf von Neapel gut. Die Menschen seien ihr ans Herz gewachsen.

Ischia: Regierung verhängt Notstand

Die italienische Regierung verhängte in einer Krisensitzung des Kabinetts den Notstand über die Insel. Für Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten wurden zwei Millionen Euro bereitgestellt. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erklärte, die Regierung sei Bürgern, Bürgermeistern und Ortschaften auf Ischia eng verbunden.

Erdrutsch auf italienischer Insel Ischia
Verheerender Erdrutsch auf Ischia nach schweren Regenfällen
Quelle: epa

Das Unwetter brach am frühen Samstagmorgen über die Insel mit etwas mehr als 60.000 Einwohnern herein. Besonders betroffen war der Küstenort Casamicciola im Norden. Zwischen Häusern fraß ein Erdrutsch eine Schneise der Zerstörung in einen Hang, wie Fotos zeigten.

Nach offiziellen Statistiken hatte es auf Ischia seit 20 Jahren in so kurzer Zeit nicht mehr so heftig geregnet wie in der Nacht auf Samstag. Schlamm und Geröll rutschten daraufhin mit solcher Wucht von den Berghängen, dass Autos und Busse im Hafen von Casamicciola teilweise ins Wasser gespült wurden. 15 Wohnhäuser wurden laut Präfekt Palomba unter Schlamm begraben oder mitgerissen, mehr als 160 Menschen obdachlos.

Ein beschädigtes Auto an der Küste von Ischia nach einem schweren Erdrutsch am Samstag.
Autos und Busse wurden von den Schlammmassen an der Küste von Ischia ins Meer hinaus geschoben.
Quelle: Reuters

Experte: Es gibt Gelände, das nicht besiedelt werden kann

Experten zufolge wurde die Lage durch Bautätigkeit in Hochrisikogebieten verschärft. "Es gibt Gelände, das nicht besiedelt werden kann", sagte der Geologe Riccardo Caniparoli im öffentlich-rechtlichen Sender RAI. Dabei sei gegen Normen und Gesetze verstoßen worden. Häuser in Risikogebieten müssten abgerissen werden, forderte Vincenzo De Luca, der Präsident der Region Kampanien, zu der Ischia gehört.

Die Menschen müssten begreifen, dass sie dort nicht leben könnten. Es gebe keine Notwendigkeit für illegales Bauen, sagte De Luca. Der Sprecher der italienischen Feuerwehr, Luca Cari, sagte, im obersten, an einem Berghang gelegenen Teil der Stadt bestehe weiterhin die Gefahr von Erdrutschen.

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