Mit 48 Prozent der Stimmen hat sich "Lost" als "Jugendwort des Jahres" 2020 durchgesetzt. Mit dem Begriff wird ahnungsloses und unsicheres Verhalten beschrieben.
Jugendliche haben in einer Abstimmung entschieden: "Lost" ist das "Jugendwort des Jahres".
"Lost" ist das Jugendwort 2020. Das Wort erhielt bei einem von Langenscheidt initiierten Online-Voting mit 48 Prozent rund die Hälfte aller Stimmen, wie der Verlag am Donnerstag mitteilte.
"Lost" vor "Cringe" und "wild/wyld"
Wörtlich bedeutet das englische "lost" übersetzt "verloren". In der Jugendsprache ist damit jemand gemeint, der ahnungslos, unsicher oder unentschlossen ist.
In der finalen Abstimmungsrunde standen zwei weitere Begriffe zur Auswahl: "Cringe", das etwas Peinliches oder Unangenehmes meint, erreichte mit 28 Prozent Platz zwei. Für "wild/wyld", womit etwas Krasses oder Heftiges beschrieben wird, stimmten 24 Prozent. Insgesamt wurden laut dem Verlag seit dem Start des Votings Anfang Juni mehr als eine Million Stimmen abgegeben.
Jugendliche bestimmen Jugendwort selbst
Das Jugendwort des Jahres wird seit 2008 von Langenscheidt gekürt. In den vergangenen Jahren entschied eine Jury darüber. Erstmals konnten Jugendliche das Wort nun selbst durch das neue Online-Voting bestimmen.
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Im Rahmen eines dreistufigen Verfahrens konnten zunächst Begriffe eingereicht werden. Aus diesen Vorschlägen ermittelte die Langenscheidt-Jury die Top-Ten-Liste. Auswahlkriterien waren hierbei insbesondere der "Verbreitungsgrad des Wortes", aber auch "Originalität" sowie "gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse".
Jedes Jahr küren Sprachexperten das "Wort des Jahres" und das "Unwort des Jahres". Die Wahl des "Jugendworts des Jahres" war zuletzt eher umstritten. Sie wurde wiederholt als Werbeaktion für das Jugendsprachen-Lexikon des Langenscheidt-Verlags kritisiert.
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