Der Ukraine-Krieg wirft die Frage auf, wie gut Deutschland für den Krisenfall gerüstet wäre. Ein Überblick in Grafiken.
Bunker bieten Schutz vor Kriegswaffen. Doch ein Großteil der 2.000 öffentlichen Schutzräume in Deutschland wurde in den 90er-Jahren stillgelegt und privat veräußert. Heute gibt es noch 599, die knapp einer halben Million Menschen Sicherheit bieten könnten. Aktuell sind sie aber noch nicht einsatzbereit.
Welche Alternativen gibt es in Deutschland zu Bunkern?
Im Angriffsfall sind Bunker aber nicht unbedingt notwendig. Auch alltägliche Orte können - wie in der Ukraine - Schutz bieten:
"Für öffentliche Schutzräume wird derzeit vom Bund gemeinsam mit Ländern und Kommunen eine Bestandsaufnahme durchgeführt", teilt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit. "Unabhängig von der aktuellen Verfügbarkeit und Nutzbarkeit verfügt Deutschland heute flächendeckend über eine durchaus solide Bausubstanz, die unter bestimmten Voraussetzungen bereits einen signifikanten Schutz vor dem Einsatz von Kriegswaffen bieten kann."
Wie kann man sich für den Notfall vorbereiten?
Eine plötzliche Katastrophe wie ein heftiger Sturm, ein längerer Stromausfall oder die Evakuierung bei einem Bombenfund kann es erschweren, Zugang zu Lebensmitteln des täglichen Bedarfs zu erhalten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät als Richtwert, Notreserven für etwa zehn Tage anzulegen. Ein kleiner Vorrat, auch für eine kürzere Zeit, sei besser als keiner.
In länger andauernden Notsituationen kann auch das Wasser knapp werden. In größeren Gefäßen sollte deshalb auch ein kleiner Vorrat für die Hygiene zurückgehalten werden.
Tritt eine konkrete Bedrohung ein, warnen die örtlichen Behörden über verschiedene Wege:
Warum ist es sinnvoll, für Krisen vorbereitet zu sein?
"Die alltägliche Gefahrenabwehr ist in Deutschland im weltweiten Vergleich auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Das Problem sind besondere Lagen, die nur alle Jahre bis Jahrzehnte auftreten. Politik beschäftigt sich mit dem, was gerade aktuell ist", sagte Wolfram Geier, Abteilungsleiter Risikomanagement im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, im WDR.
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Die Politik hat das Thema bereits erkannt. "Die Zeitenwende führt uns eindrücklich vor Augen, dass wir beim Bevölkerungsschutz erheblichen Verbesserungsbedarf haben. Wir müssen hier auf die Höhe der Zeit kommen, um die vielfältigen Krisen - Pandemien, Klimafolgen, Kriegsgefahren - zu bewältigen", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) jüngst dem "Handelsblatt".
Redaktion: Jennifer Werner, Kevin Schubert
Grafiken im Auftrag des ZDF: Mischa BiekehoerAktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
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