US-Schauspieler Kevin Spacey muss der Produktionsfirma von "House of Cards" fast 31 Millionen Dollar wegen Vertragsbruchs zahlen. Das hat ein Gericht in Los Angeles entschieden.
US-Schauspieler Kevin Spacey muss vier Jahre nach den Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe fast 31 Millionen Dollar (27,5 Millionen Euro) an die Produzenten der Erfolgsserie "House of Cards" zahlen.
Ein Schiedsgericht in Los Angeles sprach der Produktionsfirma MRC die Summe als Entschädigung für entgangene Einnahmen zu, wie aus am Montag veröffentlichen Gerichtsdokumenten hervorgeht.
Spacey verlor Hauptrolle im Zuge von #MeToo-Debatte
Die Vorwürfe hatten für Spacey schwerwiegende Folgen: Er verlor seine Hauptrolle in "House of Cards", fiel in der Branche in Ungnade und erlebte einen dramatischen Karriere-Absturz. 2019 wurde eine Anklage gegen Spacey jedoch fallengelassen.
In dem Gerichtsdokument führt die Produktionsfirma MRC nun aus, der 62-jährige Schauspieler habe gegen Bestimmungen verstoßen, "die Standards für sein Verhalten am Arbeitsplatz festlegen", darunter eine firmeneigene Richtlinie zum Schutz vor Belästigung.
Produktion von "House of Cards" musste gestoppt werden
Der abrupte Rauswurf des Schauspielers aus der Serie habe zudem Umstrukturierungen erforderlich gemacht, die für MRC zu "erheblichen Verlusten" geführt hätten, erklärte die Produktionsfirma.
Aus dem Dokument, das bei einem Gericht in Los Angeles eingereicht wurde, geht hervor, dass das Studio MRC, das für "House of Cards" zuständig war, die Produktion der sechsten Staffel der Serie stoppen musste, damit die Figur des entlassenen Spacey darin nicht mehr vorkam. Zudem habe die Staffel von 13 auf acht Folgen gekürzt werden müssen, um Fristen einzuhalten. Dadurch sei ein Verlust von mehreren Millionen Dollar entstanden.
Spaceys Anwälte reagierten nach der Gerichtsentscheidung zunächst nicht auf Bitten um eine Stellungnahme.