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Ermittlungen zu Kindesmissbrauch : "Gelungen, Täternetzwerke sichtbar zu machen"

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Der Nationale Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen lobt die Ermittlungen der Kölner Polizei. Es sei wohl erstmals gelungen, Täternetzwerke sichtbar zu machen.

Der Komplex Bergisch-Gladbach habe „Dimensionen und Täterstrukturen sichtbar gemacht“, so Kerstin Claus, Nationaler Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen.

Beitragslänge:
4 min
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Die Ermittlungsarbeit der Polizei zum "Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach" hat nach Ansicht von Kerstin Claus, Mitglied im Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen, grundsätzliche neue Erkenntnisse gebracht.

Es sei gelungen, "auch Täternetzwerke sichtbar zu machen, also gesamtgesellschaftlich aufzuzeigen, dass diese Dimension so groß ist", sagte Claus im ZDF-Morgenmagazin. Damit werde ein Hinsehen gesellschaftlich ermöglicht, das es so vielleicht zuvor nicht gegeben habe.

Kölner Polizei: 65 Kinder befreit

Die Kölner Polizei hatte am Mittwoch eine Zwischenbilanz ihrer zwei Jahre dauernden Ermittlungen im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach gezogen: 65 Kinder wurden in diesem Zeitraum befreit, 439 Tatverdächtige identifiziert. Auch der Mann aus Bergisch Gladbach, der seine eigene Tochter missbraucht hatte, wurde 2020 zu einer zwölfjährigen Freiheitsstrafe und Unterbringung in Sicherungsverwahrung verurteilt.

Der Missbrauchskomplex beschreibt ein großes Geflecht von Verdächtigen, die sich im Netz über Kindesmissbrauch austauschten.

Hilfe auch für erwachsene Betroffene

Claus sagte, der nun stattfindende gesellschaftliche Prozess verändere auch etwas für heute erwachsene Betroffene, "weil das, was sie erlebt haben, erstmals so etwas wie eine Akzeptanz bekommt im Sinne des Hinsehens". Ziel müsse sein, Hilfsstrukturen für betroffene Kinder und Jugendliche, aber auch für erwachsen Gewordene auf- und auszubauen.

Schutzkonzepte in Vereinen und Schulen nötig

Als außenstehende Person auf einen möglichen Kindesmissbrauch aufmerksam zu werden, sei schwierig, sagte Claus.

Täterstrategien zielen gerade darauf ab, Kinder und Jugendliche möglichst eng in ein Geheimniskonstrukt einzubinden.
Kerstin Claus, Nationaler Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen

Täter gebe es außerdem in allen möglichen sozialen Schichten. Es seien Sprechräume und Schutzkonzepte in Vereinen und Schulen nötig, damit Kinder und Jugendliche überhaupt lernen können, dass das was ihnen in ihrer engen privaten Umgebung häufig passiert, nicht normal ist."

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